Donald Trump inszeniert sich gerne als der grosse Geschäftsmann. Tatsächlich schafft er es, auch aus seinen neusten Anklagen saftig Kapital zu schlagen.
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Donald Trump betont gerne, wie sehr er «Deals» mag. Sein aktuellster scheint aufzugehen. (AP Photo/Andrew Harnik). - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump wurde in Florida wegen der Geheimdokument-Affäre angeklagt.
  • Der republikanische Präsidentschaftskandidat weiss das für sich auszunutzen.
  • Innert wenigen Tagen sind sieben Millionen Dollar auf sein Spendenkonto eingeflossen.

Jeden Abend poltert Donald Trump dieser Tage auf seiner Plattform «Truth Social» los: Die jüngsten Klagen seien «lächerlich» und «politischer Auftragsmord». Seine Statements erreichen auch Abseits von Twitter und Co. noch Millionen von Anhängern. Und diese zücken dann sogleich ihre Brieftasche, um den Präsidentschafts-Kandidat in dieser schweren Zeit zu unterstützen.

Der Republikaner schlägt so auch aus den jüngsten Anklagen weiter Kapital. Seit der Anklageerhebung im Prozess um Geheimdokumente in der vergangenen Woche seien sieben Millionen Dollar in die Wahlkampfkasse gespült worden. Das teilte ein Sprecher Trumps am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters mit.

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Ex-Präsident Donald Trump spricht nach der Verhandlung im Trump National Golf Club in Bedminster, New Jersey.
Siegessicher
Trotz der schweren Vorwürfe gegen ihn gibt Donald Trump sich siegessicher und plädiert vor Gericht auf «nicht schuldig». Auch seine Fans stehen noch hinter ihm und unterstützen ihn bei einer
donald trump
Anhänger von Donald Trump versammeln sich beim Gerichtstermin in Miami vor dem Bundesgerichtsgebäude. Der Ex-Präsident plädierte in der 45-Minütigen Verhandlung auf «nicht schuldig».
Stormy Daniels
Die Affäre um Ex-Pornostar Stormy Daniels hat Ex-Präsident Donald Trump auch vor Gericht gebracht.
Trump
In dieser Skizze aus dem Gerichtssaal bekennt sich der Anwalt Todd Blanche im Namen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump vor einem Bundesgericht in Miami für nicht schuldig. Elizabeth Wil

Trump-Kampagne profitiert von Anklagen

Schon die Klagen im Fall der Schweigegeldzahlungen an Pornostar Stormy Daniels im März hatten einen ähnlichen Effekt. Auch damals soll Trumps Kampagne in den ersten drei Tagen sieben Millionen Dollar an Spendengeldern eingenommen haben, so sein Wahlkampfbüro.

Die Vorwürfe des Ex-Präsidenten an die Justiz finden Gehör: Laut Erhebung von Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos halten 81 Prozent der republikanischen Wähler die Verfahren für politisch motiviert. Seine Strategie geht also weiter auf, in den Umfragen liegt er auch deutlich vor seinem wohl stärksten Konkurrenten Ron DeSantis.

Donald Trump vor Bundesgericht in Miami

Donald Trump war letzte Woche in Florida wegen der in seinem Privatanwesen gehorteten Geheimdokumente in 37 Punkten angeklagt worden. Ihm wird unter anderem das illegale Aufbewahren von Geheimakten sowie eine Verschwörung zur Justizbehinderung vorgeworfen.

Glauben Sie, dass Donald Trump Präsidentschaftskandidat der Republikaner wird?

Bei einer Verurteilung droht dem Republikaner eine lange Haftstrafe, was seine Kandidatur-Hoffnungen für 2024 wohl begraben würde. Trump hatte am Dienstag vor dem Bundesgericht in Miami unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf nicht schuldig plädiert.

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