Damit Tochter Ivanka nicht in einen E-Mail-Skandal versumpft, habe Donald Trump mit seinem Bekenntnis zum Saudi-Prinz abgelenkt, wirft Ex-Berater Bolton vor.
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Ivanka Trump und ihr Vater Donald. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • John Bolton wird bald ein Buch über die Machenschaften von Donald Trump veröffentlichen.
  • Erste Auszüge sind in US-Medien bereits erschienen.
  • Eine Schilderung bezieht sich auf ein Ablenkungsmanöver zugunsten seiner Tochter Ivanka.

Wird US-Präsident Donald Trump mit Anschuldigungen überhäuft, hat er oft einen Ausweg parat: Seine Strategie dabei ist meist ein Ablenkungsmanöver.

Diese Taktik angewendet haben soll Trump auch für seine Tochter Ivanka. Dies geht aus den ersten veröffentlichten Kapiteln des Enthüllungsbuchs von John Bolton hervor. Der Ex-Sicherheitsberater von Trump hat erste Auszüge am Mittwoch einigen US-Medien zugespielt.

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Der Ex-Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton veröffentlicht ein Buch. - dpa

Darin schildert Bolton gemäss «New York Times» und «Washington Post» von der E-Mail-Affäre um Ivanka Trump. Seit seiner Wahl ist die First Daughter auch Beraterin des Präsidenten – gehört also zum Staff des Weissen Hauses. Dabei soll sie hunderte Mails an andere Regierungsbeamte über ein persönliches E-Mail-Konto verschickt haben. Ein Vorwurf, mit dem sich auch die ehemalige Aussenministerin unter Barack Obama, Hillary Clinton, konfrontiert sah.

Denn grundsätzlich sind Regierungsmitglieder verpflichtet, Mails über staatliche Adressen zu verschicken. Dies, da sie so sicher verschickt, gleichzeitig aber auch archiviert werden.

Im Wahlkampf 2016 bezichtigte Trump seine Rivalin Clinton deswegen mehrmals des Betrugs. «Crooked Hillary» nannte er sie immer wieder mit Anspielung auf die E-Mail-Affäre. Umso brisanter, wenn seine eigene Tochter denselben Fehler begeht.

Ablenkungsmanöver von Donald Trump

Um davon abzulenken soll Trump darum den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Khashoggi-Fall in Schutz genommen haben. Der Geheimdienst CIA ging davon aus, dass der Kronprinz von der Ermordung des saudi-kritischen Journalisten gewusst haben muss. Trotzdem verteidigte Trump den jungen Prinzen.

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Der saudische Journalist Jamal Khashoggi (†). - dpa

Trump erklärte, dass der saudische Kronprinz durchaus über die Ermordung Khashoggis Kenntnis gehabt haben könnte. «Vielleicht wusste er davon und vielleicht auch nicht», erklärte Trump damals. Und trotzdem bestehe die Beziehung mit dem Königreich Saudi-Arabien «in jedem Fall».

Mit diesem Blankoscheck sorgte Trump für reichlich Empörung, aber eben auch für Ablenkung. «Dies soll von Ivanka ablenken», soll Trump damals gemäss Bolton gesagt haben. «Wenn ich die Erklärung persönlich lese, wird das die Ivanka-Sache regeln.»

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