Coronavirus: Patientin stirbt wegen infizierter Spenderlunge

Seraina Gysin
Seraina Gysin

USA,

Eine Lungentransplantation in den USA endete für eine Patientin tragisch. Weil diese mit dem Coronavirus infiziert war, ist die Frau verstorben.

Coronavirus Lunge
Lungen, die mit dem Coronavirus befallen sind. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Patientin in den USA ist wegen einer Corona-positiven Spenderlunge gestorben.
  • Die Infektion wurde trotz eines Tests nicht entdeckt.

Eine Frau erhielt in den USA eine mit dem Coronavirus infizierte Spenderlunge. Sie kämpfte zwei Monate um ihr Leben und verstarb darauf in einem Spital in Michigan.

Ihr Arzt Daniel Kaul äusserte sich gegenüber der «Washington Post»: «Dies ist zumindest der erste nachgewiesene Fall einer Übertragung von Covid-19 durch eine Organtransplantation in den USA». Kaul ist Direktor von Michigans Behörde für Infektionskrankheiten.

Geringes Risiko der Ansteckung durch Transplantation

Zum Vorfall schrieb er einen wissenschaftlichen Artikel im «American Journal of Transplantation». Der Artikel zeigt somit eine neue und gefährliche Ansteckungs-Möglichkeit durch das Coronavirus auf. Kaul sagte, das Risiko einer Ansteckung durch eine Transplantation sei dennoch extrem gering.

Spenderlunge Coronavirus
Ein Styropor-Behälter zum Transport von zur Transplantation vorgesehenen Organen. - dpa-infocom GmbH

Sein Bericht sollte daher nicht entmutigen bei bevorstehenden Transplantationen. Stattdessen bestehe eine Notwendigkeit für mehr Tests, um ähnliche Fälle in der Zukunft zu verhindern.

Coronavirus-Tests waren negativ

Die Nasen- und Rachenproben auf das Coronavirus waren zuvor negativ. Sie werden routinemässig sowohl von den Organspendern als auch von den Empfängern entnommen. Der Arzt versicherte, dass sie bei einem vorgängig positiven Corona-Test die Lunge niemals verwendet hätten.

Coronavirus Test
Der Subtyp von Omikron ist möglicherweise noch ansteckender. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Drei Tage nach der erfolgreichen Transplantation entwickelte die Patientin jedoch plötzlich Corona-Symptome. Sie wurde von hohem Fieber und später von Atemproblemen geplagt. Ein neuerlicher Corona-Test fiel positiv aus.

Der Zustand der Frau verschlechterte sich von Woche zu Woche. Kauls Team gab ihr jede Behandlung, die sie zur Verfügung hatten, so beschreibt die «Washington Post» das Vorgehen. Dazu gehörten zwei Runden Remdesivir und eine sogenannte «rekonvaleszente Plasmatherapie», aber ihr Körper wurde schwächer, sagte der Arzt.

Ein tragischer Vorfall

Sie wurde an eine Bypass-Maschine angeschlossen, um ihr Blut mit Sauerstoff zu versorgen. Davon musste sie jedoch getrennt werden, nachdem klar wurde, dass sie eine weitere Lungentransplantation nicht überstehen würde. So verstarb sie 61 Tage nach der Operation. Kaul spricht von einem «tragischen Vorfall».

Ein Chirurg, der mit der Spenderlunge in Kontakt kam, wurde ebenfalls mit dem Virus infiziert. Er erholte sich allerdings davon.

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