Auf Tiktok: Gouverneur Gavin Newsom mobilisiert Gen Z gegen Trump
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom wehrt sich gegen den US-Präsidenten Donald Trump. Seine Strategie scheint auch bei der Gen Z Wirkung zu zeigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der demokratische Gouverneur Gavin Newsom möchte die Wahlkreise Kaliforniens neu ziehen.
- In den Sozialen Medien stichelt er nun gegen den US-Präsidenten Donald Trump.
- Seine politische Strategie findet auch bei der Gen Z Anklang.
Die Republikaner möchten bei den wichtigen Zwischenwahlen im nächsten Jahr fünf weitere Sitze im Kongress verzeichnen. US-Präsident Donald Trump strebt deshalb eine Reform der Wahlkreise an.
Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom stellt sich dem in die Quere — und zwar mit Trumps eigenen Waffen.
Er möchte seinerseits die Wahlkreise Kaliforniens neu ziehen. Dafür scheut er auch vor der direkten Konfrontation mit Donald Trump nicht zurück.
Newsom imitiert Trump
In den Sozialen Medien macht er sich über den Republikaner lustig. Er imitiert Trump mit dessen «ALL CAPS»-Nachrichten (Tweets mit Grossbuchstaben) und zieht dessen Aussagen ins Lächerliche. Damit hält er der MAGA-Bewegung einen Spiegel vor die Nase.
Das Ergebnis lässt sich sehen. Trump scheint sich von seinem «ALL CAPS»-Schreibstil zurückgezogen zu haben, die Konservativen sind verärgert.
Gen Z als politische Strategie
Besonders auf Tiktok ist der kalifornische Gouverneur aktiv — und postet dort fleissig.
Mit seinen auffällig trendbasierten und ironischen Videoinhalten begeistert er vor allem die Gen Z. Für seine Posts nutzt sein Team trendige Songs und ironisiert damit politische Aussagen — Satire vom Feinsten.
00:00 / 00:00
«Ich kann nicht fassen, dass das der offizielle Account eines Gouverneurs ist», schreibt eine Nutzerin in den Kommentaren.
Die Gen Z zeigt sich amüsiert — auch über die Grenzen der USA hinaus. So kommentiert eine Nutzerin: «Ich bin gar nicht Amerikanerin. Aber ich glaube, ich sollte diesem Mann folgen.»
00:00 / 00:00
Ein anderer Nutzer meint: «Wer auch immer diesen Account betreut, ist ein Genie!»
Auch auf eine mögliche Präsidentschaft wird angespielt: «‹Präsident Newsom› klingt gut», kommentiert eine Nutzerin.
Ein Experte schätzt ein
Wie sehr können trendige Tiktoks die politische Meinungsbildung der Gen Z beeinflussen?
Politische Meinungen würden sich primär über Identitäten bilden, erklärt Social-Media-Experte Philippe Wampfler: «Menschen orientieren sich nicht an Argumenten, sondern an Lebensentwürfen.»
Es sei daher «schon möglich, dass Menschen über Lifestyle oder Entertainment politisiert werden.»
Dabei sei Newsoms Ansatz keineswegs neu, betont Wampfler: «In den USA setzen viele Player Content ein, der den Gewohnheiten junger Menschen entspricht.»

Und weiter: «Newsom will Präsident werden und versucht, der primäre Gegenspieler von Trump zu werden. Dafür muss er junge Wählerinnen ansprechen.»
Auch Donald Trump setze ironische Memes und Anspielungen ein, die cool wirken sollen, sagt Wampfler. «Bei Newsom ist einfach ein Fokus zu beobachten, der stärker junge Frauen anspricht.»