Eigentlich sollte das Nasa-Teleskop «Spitzer» nur zweieinhalb Jahre den Weltraum beobachten. Nun wird es Ende Januar nach 17 Jahren abgeschaltet.
«Spitzer»-Weltraumteleskop
Die undatierte künstlerische Darstellung zeigt das «Spitzer»-Weltraumteleskop vor einer Infrarotaufnahme der Milchstrasse die von dem Teleskop gemacht wurde. - NASA/JPL/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Nasa-Teleskop «Spitzer» wird Ende Januar nach 17 Jahren abgeschaltet.
  • Ursprünglich sollte es nur zweieinhalb Jahre lang den Weltraum beobachten.
  • Ein Nachfolger steht bereits fest.

Ein weiterer Staubring um den Saturn und Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems: Das Weltraumteleskop «Spitzer» war an vielen spektakulären Entdeckungen massgeblich beteiligt. Fast 17 Jahre lang habe das Teleskop «mit Infrarot-Wellenlängen nie dagewesene Blicke ins Universum» ermöglicht, sagt Nasa-Projektmanager Michael Werner.

Aber «Spitzer» ist altersschwach und soll am 30. Januar endgültig abgeschaltet werden. Vor rund anderthalb Jahren erst war die Mission eines weiteren bedeutenden Weltraumteleskops zu Ende gegangen. «Kepler» war der Sprit ausgegangen.

«Spitzer»-Mission für zweieinhalb Jahre angelegt

Die «Spitzer»-Mission war ursprünglich auf zweieinhalb Jahre angelegt. Das nach dem Astrophysiker Lyman Spitzer benannte Teleskop startete am 25. August 2003 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus - als letztes der vier sogenannten «Great Observatories» der Nasa. Die Vision: Vier Teleskope mit verschiedenen Technologien untersuchen den Weltraum auf verschiedene Weise und erstellen damit eine Art Panorama.

hubble teleskop
Das Weltraumteleskop «Hubble» schwebt im Weltall. (Archivbild) - dpa

Weiterhin aktiv bleiben das 1990 gestartete «Hubble»-Teleskop und das 1999 gestartete «Chandra X-ray Observatory». Das 1991 gestartete «Compton Gamma Ray Observatory» funktionierte bis ins Jahr 2000. «Spitzer» soll sich nun verabschieden.

Das Teleskop folgte der Erde auf ihrem Weg um die Sonne, fiel aber mit der Zeit immer weiter zurück. Dies sorgte für Probleme mit den solarbetriebenen Batterien. Auch das Helium, das die Instrumente des Teleskops gekühlt hat, ist schon lange ausgegangen.

Lebenserwartung mit Tricks verlängert

«‹Spitzer› ist weiter von der Erde weg, als wir je dachten, dass es sein würde, während es noch in Betrieb ist.» Das hatte Nasa-Manager Sean Carey zum 15. Jubiläum des Teleskops gesagt. Mit «kreativen und erfindungsreichen» Lösungen verlängerten Nasa-Ingenieure die Lebenserwartung von «Spitzer» trotzdem noch ein bisschen weiter.

spitzer teleskop
Fast 17 Jahre lang hat das Weltraum-Teleskop «Spitzer» einen fantastischen Job gemacht und etwa dieses Bild der Galaxie NGC-1097 zur Erde gesendet. Nun muss das Teleskop in den Ruhestand. (Archivbild) - sda - Keystone/AP NASA

Tausende Wissenschaftler haben mit «Spitzer» deutlich mehr als 100'000 Stunden lang das All beobachtet. Die Daten daraus sind in mehr als 8600 wissenschaftliche Aufsätze eingegangen. Ausserdem in zahlreiche Doktorarbeiten und Bücher. Zu den bedeutendsten Entdeckungen des Teleskops gehören ein gigantischer Staubring um den Saturn und mehrere Exoplaneten.

Mit der Abschaltung sei die «Spitzer»-Mission aber noch nicht vorbei, sagen Wissenschaftler. Die vom Teleskop gesammelten Daten werden archiviert und sind Forschern weiter zugänglich. Bei einer wissenschaftlichen Konferenz Mitte Februar in Kalifornien soll die Mission zudem noch einmal gefeiert werden.

Nachfolger steht fest

Und auch einen Nachfolger gibt es schon: Das im April gestartete Nasa-Teleskop «Tess» (Transiting Exoplanet Survey Satellite) hat Wissenschaftler bereits mit ersten Beobachtungen erfreut.

james webb teleskop
Die Ausmasse des «James Webb»-Teleskops sind enorm: Das Kernstück ist ein 25 Quadratmeter grosser Spiegel. - Keystone

Nun soll der Star der Teleskop-Flotte endlich in die Gänge kommen: Das «James Webb»-Teleskop, benannt nach dem zweiten Nasa-Geschäftsführer, hatte eigentlich schon 2018 loslegen sollen. Derzeit wird ein Start für März 2021 angepeilt. Das Teleskop soll 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen. Es soll unter anderem mithilfe eines 25 Quadratmeter grossen Spiegels neue Bilder aus dem frühen Universum liefern.

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