In den USA sind auf Pelzfarmen fast 10'000 Nerze am Coronavirus gestorben. Menschen sind laut einem staatlichen Tierarzt aber nicht vom Ausbruch bedroht.
Nerze USA Coronavirus
Nerze gehören zur Familie der Marder - in den USA starben auf Nerzfarmen fast 10'000 Tiere am Coronavirus - Getty
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA sind fast 10'000 gezüchtete Nerze an Coronavirus gestorben.
  • Insgesamt sind neun verschiedene Zuchtfarmen in Utah betroffen.
  • Die Tiere wurden offenbar von einem infizierten Ranch-Arbeiter angesteckt.

Tierische Tragödie in den USA: Im Bundesstaat Utah sind in den letzten zwei Wochen beinahe 10'000 gezüchtete Nerze am Coronavirus gestorben.

Laut des staatlichen Tierarztes sind insgesamt neun Pelzfarmen von dem Ausbruch betroffen. Das Virus wurde Anfang August bei den Tieren untersucht, nachdem ein Ranch-Arbeiter positiv getestet wurde.

Dean Taylor erklärte am Freitag gegenüber «NBC», dass die betroffenen Standorte unter Quarantäne gestellt wurden. Er hielt fest, dass die Wissenschaft bisher nicht davon ausgeht, dass Covid-19 vom Tier zum Menschen übertragen werden kann.

biopsie
Nach einer Biopsie hatte man Gewissheit: Die Tiere der Nerz-Farm hatten sich mit dem Coronavirus infiziert. - Keystone

«Unsere Untersuchungen haben auch keine Ausbreitung von den Nerzen auf den Menschen ergeben. Die Übertragung vom Menschen auf das Tier wird zudem als gering angesehen», so Taylor.

Ähnlich wie beim Menschen, sei auch für die infizierten Tiere, Atemnot das häufigste Symptom gewesen, so der Tierarzt. «Infizierte Nerze versuchten durch den Mund zu atmen - und starben oftmals am nächsten Tag.»

Taylor fügte hinzu, dass das Virus vorwiegend auf ältere Tiere abzielte. «50 Prozent der Brutkolonien wurden ausgelöscht, während jüngere Nerze unversehrt blieben.»

Millionen Nerze wegen Coronavirus getötet

Laut dem US-Landwirtschaftsministerium war bekannt, dass Nerze für das neue Coronavirus anfällig sind. Ausbrüche gab es zuerst in den Niederlanden, später folgten Spanien und Dänemark.

Laut der «AP» wurden in den Ländern anschliessend vorsorglich eine Million gezüchtete Nerze getötet. Beim Ausbruch in Utah verzichtete man auf solche Massnahmen. Tierarzt Dean Taylor sagte, er versuchte stattdessen den Nerzbauern mehr Schutzausrüstung und Informationen zur Eindämmung zu bieten.

Coronavirus bei Nerzen
Ein Nerz blickt aus einem Versteck in die Kamera. - dpa

«Sobald die endgültigen Tests abgeschlossen sind, werden wir einen staatlichen Plan erstellen. So wollen wir verhindern, dass das Virus sich auf weitere Farmen ausbreitet», so Taylor.

In den USA gibt es Daten zu über 50 verschiedenen Tierarten, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Dazu gehören etwa Katzen, Hunde, Tiger und Löwen.

Nerze sind für ihre luxuriösen, seidigen Felle bekannt und werden auf Pelzfarmen gezüchtet. Sie sind Raubtiere und gehören zur Familie der Marder. Es gibt zwei verschiedene Arten: der Europäische Nerz und der amerikanische Nerz oder Mink.

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