In der Niederlande sind mehrere Nerzfarmen vom Coronavirus betroffen. Mehrere tausend Tiere mussten bereits getötet werden.
Coronavirus bei Nerzen
Ein Nerz blickt aus einem Versteck in die Kamera. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In niederländischen Nerzfarmen tötete man wegen Corona-Ausbrüchen tausende der Tiere.
  • Bisher waren 18 Nerzfarmen vom Corona-Virus betroffen.
  • Es könnte sich laut der WHO um die erste bekannte Übertragung von Tier zu Mensch handeln.

Nach Corona-Ausbrüchen in mehreren Nerzfarmen im Süden der Niederlande haben die Behörden zehntausende Tiere getötet.

«Insgesamt wurde das Virus in 20 Zuchtfarmen für Nerze nachgewiesen», teilte das niederländische Landwirtschaftsministerium am Montag mit. Anfang Juni hatten die Behörden damit begonnen, bei Infektionsfällen alle Tiere der betroffenen Zuchtfarmen zu keulen.

12'000 Muttertiere in einer einzigen Farm

Bisher wurden die Nerze in 18 Farmen getötet. Am Montag sollten die Keulungen auch in den beiden noch verbleibenden Farmen beginnen. Nach Angaben des Ministeriums lebten allein in der letzten Farm, in der das Virus nachgewiesen wurde, 12'000 Muttertiere.

Erstmals war das Virus Anfang April auf einer der niederländischen Nerz-Zuchtfarmen entdeckt worden. Im Mai gaben die Behörden dann bekannt, dass sich zwei Mitarbeiter «sehr wahrscheinlich» bei den Tieren angesteckt hatten.

Nerzfarm
Abgesperrte Nerzfarm im niederländischen Beek en Donk - ANP/AFP/Archiv

Nach Einschätzung der WHO könnte es sich um die «erste bekannte Übertragung» des Coronavirus von Tier zu Mensch handeln. Die Regierung verbot daraufhin den Transport von Nerzen und ordnete Tests für sämtliche Zuchtfarmen an.

Die Zucht von Nerzen zur Pelzgewinnung ist in den Niederlanden umstritten. 2016 hatte das Oberste Gericht die Nerzzucht ab dem Jahr 2024 verboten. Ende Juni stimmte das niederländische Parlament dann für die Schliessung der Nerzfarmen bis zum Jahresende.

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