Mit Feuchtigkeit wohnen gehört zu den Dingen, die sich niemand wünscht. Dumm nur, dass man die nicht immer sehen kann, sondern erst ihr Resultat: Kondenswasser.
Luftfeuchtigkeit Wohnraum Scheiben kondensieren
Wenn hohe Luftfeuchtigkeit im Wohnraum auf kalte Scheiben trifft, kondensiert sie daran. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trifft hohe Luftfeuchtigkeit auf kalte Flächen, kondensiert die Feuchtigkeit daran.
  • Pilz-anziehendem Kondenswasser beugt man vor, indem man regelmässig lüftet.
  • Dazu sollte man feuchte Fensterscheiben regelmässig mit einem Tuch trocken wischen.

Vor allem im Winter bemerkt man es: Die Fensterscheiben beschlagen, Kondenswasser bildet sich in dicken Tropfen. Manchmal regnen sie sogar herab. Warum passiert das?

Die schnelle Antwort: Die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch und man sollte lüften, um sich vor Feuchteschäden und Schimmelbefall zu schützen. Denn der Wasserfilm ist ein optimaler Nährboden für die Sporen.

Wer es genauer wissen will: Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch und trifft sie auf kalte Flächen in einem Raum – was Fenster, aber auch Wände oft sind –, kondensiert sie daran.

Direkt an dem Punkt, wo Kondenswasser entsteht, beträgt die Luftfeuchtigkeit 100 Prozent. Und das auch dann, wenn ein Hygrometer an einer anderen Stelle im Zimmer eine viel geringere Luftfeuchtigkeit misst.

Schimmelrisiko ab 70 Prozent Luftfeuchtigkeit

Das Problem dahinter, die Schimmelbildung auf feuchten Flächen, geht aber schon früher los. Ab einer relativen Luftfeuchte von etwa 70 bis 80 Prozent steigt das Risiko, dass die Pilze wachsen, wie Arian Freytag, Fachmann Bauen/Wohnen/Energie, erläutert.

Kondenswasser Fenster Luftfeuchtigkeit Raum
Kondenswasser schlägt sich am Fenster nieder, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch geworden ist. - Unsplash

Das Trügerische: An einer Wand sieht man dann unter Umständen noch kein Kondenswasser. Sie fühlt sich nicht mal feucht an, da ihre Struktur laut Freytag ein gewisses Mass an Feuchtigkeit aufnehmen kann.

An Fenstern ist dies nicht der Fall, daher wir hier die Feuchtigkeit für uns eher auch sichtbar.

Ideal: 40 bis 60 Prozent

Sicher vor einem Befall ist man in der Regel bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent in den Räumen. Diese erreicht man durch zwei- bis dreimaliges Stosslüften pro Tag, jeweils für maximal drei bis fünf Minuten, so der Rat von Freytag.

Ausserdem sollte man feuchte Fensterscheiben regelmässig mit einem Tuch trocken wischen.

Abwischen, lüften, abwischen

So lange zu lüften, bis das Kondenswasser von der Fensterscheibe weg ist, nennt Freytag «widersinnig». «Man lüftet dann viel zu lange.»

Und je länger man lüftet, desto mehr Wärme entzieht man nicht nur der Raumluft, sondern auch den Wänden. Die Folge: Sie müssen sich wieder aufwärmen, das kostet mehr Energie und Geld als nötig.

Daher empfiehlt Freytag: Erst mal das Kondenswasser vom Fenster abwischen, dann lüften. Und zwar so lange, bis der Beschlag der Scheiben, der beim Fensteröffnen fast direkt eintritt, wieder weg ist. Dann noch übrig gebliebene Wasserreste von der Scheibe wischen.

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