Ein Hundetherapeut analysiert das Verhalten eines Hundes und seines Halters, um passgenaue Trainingsmethoden anzuwenden, zum Beispiel bei Angst oder Aggression.
Hund und Halterin
Training und Therapie können das Verhalten des Hundes verbessern. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Verhaltenstherapie hilft Hund und Halter bei gravierenden Problemen.
  • Hundetherapeuten unterstützen Hundehalter bei der erfolgreichen Erziehung ihrer Tiere.
  • Therapien für Hunde finden als Individualtherapie in gewohnter Umgebung statt.
Ad

Der Hundetherapeut sollte nicht mit dem des Hundetrainers verwechselt werden. Der Unterschied liegt in der Art und dem Fokus ihrer Arbeit.

Ein Hundetrainer ist spezialisiert darauf, Hunden bestimmte Fähigkeiten und Verhaltensweisen beizubringen. Sie konzentrieren sich auf die Ausbildung und das Training von Hunden, um ihnen gehorsames Verhalten, Grundkommandos und soziale Fähigkeiten beizubringen.

Ein Hundetherapeut hingegen beschäftigt sich mit der Arbeit an Verhaltensproblemen oder psychischen Herausforderungen bei Hunden. Hundetherapie zielt darauf ab, das Verhalten von Hunden zu analysieren, mögliche Ursachen für Probleme zu identifizieren und individuelle Therapiepläne zu entwickeln, um das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.

Hundetherapeuten arbeiten oft mit Hunden, die unter Angst, Aggression, Traumata oder anderen Verhaltensstörungen leiden.

Hund mit Kindern
Ängstliche Hunde können von einer Therapie profitieren. - Unsplash

Ob und wann ein Tier zum Hundetherapeuten gebracht werden sollte, hängt vom Verhalten des Vierbeiners ab. Wenn ein Halter bestimmte unerwünschte und gravierende Verhaltensweisen nicht mehr alleine bewältigen kann, dann kann die Verhaltenstherapie durch einen Hundetherapeuten Abhilfe schaffen.

Wann sollte man einen Therapeuten für Hunde aufsuchen?

Selbst nach vielen Jahren des glücklichen, gemeinsamen Zusammenlebens kann es vorkommen, dass plötzlich Probleme auftauchen. Ein traumatisches Erlebnis, wie Silvesterknaller oder ein Angriff eines anderen Hundes, können gravierende Folgen für das Verhalten des Hundes haben.

Für manche Verhaltensänderungen gibt es, zumindest für den Halter, keinen offensichtlichen Grund. Hunde aus dem Tierschutz oder aus schlechter Züchtung können zudem aufgrund ihrer Vergangenheit ein bestimmtes Verhalten aufweisen.

In solchen Fällen kann eine Individualtherapie mit einem Hundetherapeuten meist besser Abhilfe schaffen und schneller zum Ziel führen.

Glücklicher Hund
Mit einer Therapie können verhaltensauffällige Hunde wieder zu einem normalen Verhalten zurückfinden. - Unsplash

Es gibt verschiedene Situationen, in denen der Besuch eines Hundetherapeuten sinnvoll sein kann. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Aggressives Verhalten

Wenn ein Hund aggressives Verhalten zeigt, sei es gegenüber anderen Hunden, Tieren oder Menschen, kann ein Hundetherapeut helfen, die Ursachen zu ermitteln und Verhaltensmodifikationstechniken einzusetzen.

Angst und Phobien

Wenn ein Hund unter starken Ängsten, Phobien oder Panikattacken leidet, kann ein Hundetherapeut bei der Desensibilisierung und Konfrontationstherapie unterstützen, um dem Hund zu helfen, seine Ängste zu überwinden.

Hat ein Tierarzt die Zusatzausbildung Hundetherapeut, kann dieser im Notfall auch angstlösende Medikamente verschreiben.

Starke Trennungsangst

Hunde, die unter Trennungsangst leiden und destruktives Verhalten zeigen, wenn sie alleine gelassen werden, können von einer Verhaltensberatung durch einen Hundetherapeuten profitieren, falls das reguläre Hundetraining nicht fruchtet.

Traumatische Erfahrungen

Hunde, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, wie Misshandlung oder Vernachlässigung, können von einer therapeutischen Begleitung profitieren, um Vertrauen aufzubauen und Verhaltensprobleme anzugehen.

Positives Training, nicht bestrafen

Der Hundetherapeut arbeitet individuell mit Halter und Tier zusammen, um zunächst einmal die vorliegenden Problembereiche zu erkunden und die Ursachen des Fehlverhaltens aufzudecken. Aus diesem Grund finden die Therapiestunden in der gewohnten Umgebung des Tieres statt: zu Hause beim Halter.

In der Hundeerziehung und -therapie setzt sich seit einigen Jahren der Trend zu einer Erziehung durch positive Verstärkung immer weiter durch. Das beruht auf der Erkenntnis, dass sich das natürliche Verhalten eines Hundes nicht durch Zwang beseitigen lässt – oder durch Zwang noch mehr Angst geschaffen wird.

Deswegen haben Würgehalsbänder oder Wasserspritzen in der Hundetherapie keinen Platz – auch bei aggressiven Hunden. Viel mehr geht es darum, die Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Tier und Halter besser in Einklang zu bringen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TierschutzHundAngst