Mantrailing ist eine Methode, um mithilfe von Hunden vermisste Personen («man») aufzuspüren («trail»). Das Training ist anspruchsvoll für Hund und Halter.
Dalmatiner
Mantrailing ist eine tolle Beschäftigung für Mensch und Hund. - Unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Mantrailing lernt der Hund, einen «vermissten» Menschen zu erschnüffeln.
  • Mantrailing ist eine grosse Teamarbeit von Hund und Hundeführer.
  • Mantrailing-Instruktor Markus Binggeli erklärt im Interview, was es zu beachten gilt.

Mantrailing ist die Personensuche mit Hunden. Die Mantrailer nehmen den Individualgeruch einer Person auf und finden die gesuchte Person mit dem Hundeführenden.

Mantrailing-Instruktor Markus Binggeli gibt im Interview mit Nau.ch Einblick in das Training für Mensch und Hund.

Was muss man beachten, wenn man mit Mantrailing anfangen möchte?

Markus Binggeli: Leider wird Mantrailing vermehrt von Trainern angeboten, die keine entsprechende Ausbildung haben. Daher ist die Auswahl von einem ausgebildeten Instruktor wichtig.

Gerne berät das SVMI – Schweizerischer Verband von Mantrailing Instruktorinnen und Instruktoren. Auch das Mantrailing-Zentrum ist ein Ansprechspartner.

Wie läuft das Training ab?

Markus Binggeli: Die Trainings sind in Gruppen organisiert.

Als erster Schritt übergibt der Figurant (die «vermisste» Person, die es zu suchen gilt, Anm.d.R.) dem Hundeführer einen Geruchsträger. Ein Geruchsträger kann ein Taschentuch, Handy, Schlüssel, Büroklammer, Ohrstecker, usw. sein.

Danach wird der Figurant versteckt.

Hund schnüffelt
Beim Mantrailing kommt die gute Nase des Hundes zum Einsatz. - Unsplash

Mit einem Startritual wird dem Hund der Geruchsträger zum anriechen gegeben. Nach dem Startkommando beginnt der Hund die Suche und verfolgt auf dem Geruchsband die Spur des Figuranten.

Mantrailing ist eine grosse Teamarbeit von Hund und Hundeführer. Dabei gilt es die Körpersprache vom Hund zu lesen, den Hunde zu unterstützen und mit dem gekonnten Leinenhandling den Kontakt zum Hund aufrecht zu halten.

Beim Finden der Person verweist der Hund beispielsweise im Sitz. Damit weiss das Suchteam, dass die richtige Person gefunden wurde oder welche Person in einer Gruppe es ist.

Sind alle Hunde für Mantrailing geeignet?

Markus Binggeli: Grundsätzlich ist das Mantrailing mit jedem Hund möglich. Jedoch ist es für kurznasige Hunde wie beispielsweise Mops oder Französische Bulldoggen nicht geeignet, da dies für diese Rassen schädlich sein kann.

Für wen ist Mantrailing zu empfehlen?

Markus Binggeli: Mantrailing empfehle ich allen, die den Hund auf natürliche Weise auslasten und fördern möchten.

Warum haben Sie mit Mantrailing angefangen?

Markus Binggeli: Ich bin immer wieder von Neuem fasziniert, was die Hundenase zu leisten vermag. Aus meiner Sicht ist dies die schönste Teamarbeit, die man mit dem Hund ausüben kann.

Mantrailing
Markus Binggeli beim Mantrailing. - zVg

Mantrailing ist meine grosse Leidenschaft und führe zwei Border Terrier. Aus diesem Grund habe ich mich zum Mantrailing – Instruktor ausgebildet.

Im Mantrailing-Zentrum sind wir drei Instruktoren und bilden zurzeit 56 Teams im Raum Thun aus. Einer unserer Stärken sind methodisch und didaktisch gut aufgebaute Seminare.

Zudem engagieren wir uns im SVMI – Schweizerischer Verband Mantrailing Instruktorinnen und Instruktoren. Die eigene Weiterbildung ist mir wichtig, deshalb bilden wir uns laufend weiter.

Für den Erfahrungsaustausch pflegen wir auch einen engen Austausch mit konstruktiven Instruktoren aus der ganzen Schweiz.

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