Wer Haustiere hat, muss bei der Ferienplanung deren Bedürfnisse mitbedenken. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten gibt Tipps.
Frau mit Hund
Wer mit dem Haustier in die Ferien will, sollte die Reise vorher gut planen. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer mit dem Hund in die Ferien fahren will, sollte die Begebenheiten vor Ort abklären.
  • Der Hund sollte auf alle möglichen Begebenheiten rechtzeitig vorbereitet werden.
  • Für Katzen sollte eine Person organisiert werden, die sich um das Tier zuhause kümmert.
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Die Reiselust ist gross, erwartungsgemäss auch wieder in diesem Sommer. Damit beginnt auch die Planung der Tierhalter. Ob es sich nun um gemeinsame Ferien mit dem Hund handelt oder eine geeignete Betreuung für die Katze oder andere Haustiere organisiert werden muss.

Je sorgfältiger die Vorbereitungen sind, desto entspannter können Mensch und Tier die Ferien antreten bzw. verbringen. Die Organisation Vier Pfoten, die sich für den Tierschutz weltweit einsetzt, gibt Tipps, wie das klappt.

Checkliste aufstellen

Als ersten Schritt empfiehlt es sich, vorab eine kleine Checkliste aufzustellen. Diese kann viele Fragen abdecken, die während der Planung aufkommen, wie zum Beispiel Quarantänevorschriften, mögliche Gesundheitsgefahren für den Hund im Ferienland wie Parasiten oder landestypische Anforderungen an Hunde in der Öffentlichkeit.

Janine Cirini, Campaignerin bei Vier Pfoten Schweiz, rät zudem folgende Abklärungen vorgängig zu treffen: «Dürfen Hunde in Restaurants oder Hotels mitgenommen werden – wie ist es mit öffentlichen Plätzen und Badestränden? Zudem ist das Tragen eines Maulkorbs in öffentlichen Verkehrsmitteln in vielen Ländern Pflicht. Ausserdem eignet sich nicht jedes Urlaubsland für Hunde – auch wegen der klimatischen Verhältnisse. Ist es im Zielland viel zu heiss, wird der Trip für den Hund schnell zur Tortur.»

Ein hundefreundliches Transportmittel wählen

Egal ob der Hund mit im Auto, auf der Fähre oder im Zug reist: Er sollte auf alle möglichen Begebenheiten rechtzeitig vorbereitet werden.

Hierzu zählt unter anderem die Gewöhnung an eine Transportbox oder an längere Autofahrten. Vier Pfoten rät von Flugreisen mit dem Hund ab, da diese Art der Reise extrem viel Stress für das Tier bedeuten kann.

Hund im Auto
Egal ob der Hund mit im Auto, auf der Fähre oder im Zug reist: Er sollte auf alle möglichen Begebenheiten rechtzeitig vorbereitet werden. - VIER PFOTEN | Christopher Koch

Wenn Sie mit dem Auto in die Ferien fahren, gilt besondere Vorsicht. Denn jedes Jahr sterben immer noch viele Hunde an den Folgen eines Hitzeschlags, weil ihre Besitzer die Temperaturen falsch einschätzen und ihr Tier im heissen Auto lassen.

Darum appelliert Vier Pfoten an alle Hundehalterinnen und Hundehalter, ihren Hund niemals – auch nicht für wenige Minuten – unbeaufsichtigt im Fahrzeug zurück zu lassen.

Das gehört in den «Hundekoffer»

Der Reisekoffer des Hundes sollte alles Notwendige für den Ernstfall und ein paar Dinge für eine hundefreundliche Beschäftigung beinhalten: «Auch in den Ferien ist der Hund nicht vor Krankheiten und Unfällen sicher. Deshalb sollte ein Erste-Hilfe-Set speziell für das Tier sowie eine Liste mit Tierärzten und -kliniken im Urlaubsort und auf der Reiseroute nicht fehlen», sagt Cirini.

«Neben zwingend notwendigen Dokumenten, Kotbeuteln, einem Maulkorb, ausreichend Futter und Wasser sollten auch das Lieblingsspielzeug und die Lieblingsdecke Platz im Koffer finden.»

So haben auch Katzen entspannte Ferien

Für Katzen kann die Ferienzeit alles andere als erholsam sein. Welches Ferienarrangement am besten zu Haltern und Katze passt, ist natürlich eine Frage der persönlichen Entscheidung.

Katze am Fenster
Idealerweise beauftragt man eine zuverlässige Person, die sich um die Katze in ihrer vertrauten Umgebung kümmert. - VIER PFOTEN | Christopher Koch

Die einzige Option, die immer vermieden werden sollte, ist, die Katze allein und unbeaufsichtigt zu lassen, selbst wenn ausreichend Futter, Wasser und Katzentoiletten bereitgestellt werden.

«Viel besser ist es, eine zuverlässige Person zu beauftragen, die sich um die Katze in ihrer vertrauten Umgebung kümmert. Die beste Wahl ist jemand, der Katzen hat oder sie gut kennt», erklärt die Expertin. Die Person sollte die Katze mindestens zweimal am Tag besuchen: Füttern, die Katzentoilette säubern und mit der Katze spielen, sind dabei Teil der Routine.

Hunde- und Katzen-Hotels oder Tiersitter als Alternative

Ist es keine Option, den Hund mit auf Reisen zu nehmen oder die Katze zu Hause betreuen zu lassen, können die Tiere auch in einer örtlichen Hunde- oder Katzenpension untergebracht werden.

«Die Qualität der Pensionen ist jedoch sehr unterschiedlich, daher sollten Sie sich vor der Buchung vor Ort umsehen und Fragen stellen. Während Hunde sich über andere Spielpartner freuen, müssen Katzen unbedingt in der sozialen Umgebung gehalten werden, an die sie von zu Hause gewöhnt sind, also nicht in Gruppen mit fremden Tieren», so Cirini.

«In einer guten Pension stellt das Personal Ihnen Fragen zum Charakter Ihres Tieres, über Ernährungsbedürfnisse, Impfungen und tierärztliche Details.»

Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, sich einen Tiersitter zu suchen, der während der Abwesenheit im eigenen Zuhause wohnt und die Tiere in der gewohnten Umgebung betreuen kann. Findet sich im Bekanntenkreis niemand, gibt es dafür auch internationale Websites, die Tiersitter im Gegenzug für freies Wohnen vermitteln.

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