Weiterbildung: Unterschiede zwischen Universität, FH und HF
Bei der Weiterbildung spielt die Wahl der Ausbildungsstätte eine grosse Rolle. Neben teuren privaten Instituten bieten sich Uni, FH und HF an.
Das Wichtigste in Kürze
- 2023 verfügten 43,5 Prozent der Schweizer Erwerbstätigen über einen Tertiärabschluss.
- Solche Weiterbildungen bieten Universitäten, Fachhochschulen und Höhere Fachschulen an.
- Wir verraten Ihnen, was die genauen Unterschiede dieser Einrichtungen sind.
Das Bildungsniveau in der Schweiz ist in den letzten beiden Jahrzehnten enorm gestiegen. Wie die offizielle Statistik des BFS belegt, verfügten im Jahr 2023 43,5 Prozent der Erwerbsbevölkerung über einen Tertiärabschluss. 1996 waren es noch 21,4 Prozent. Damit überstieg diese Zahl erstmals die Zahl derer mit einem Abschluss der Sekundarstufe II (41,3 Prozent).
Auch Erwachsene setzen auf Weiterbildung
Für junge Menschen ist der Weg heute meist klar vorgezeichnet: Nach der Matura geht es zur Universität oder einer anderen tertiären Ausbildungsstätte. Doch auch immer mehr Erwachsene investieren in ihre Weiterbildung, um sich mit einem tertiären Abschluss für höhere Posten zu qualifizieren. Davon versprechen sie sich mehr Aufstiegschancen und höhere Gehälter.
Insgesamt 16 Prozent der Menschen, die sich weiterbilden, stecken mehr als 40 Stunden in diese Fortbildung. So jedenfalls laut einer Studie vom Schweizerischen Verband für Weiterbildung. Der weitaus grössere Teil (47 Prozent) belässt es dagegen bei kurzen Weiterbildungen mit unter 8 Stunden Lerndauer. Dabei handelt es sich oft vom Arbeitgeber finanzierte Seminare und Kurse innerhalb der eigenen Branche.
Die Optionen der tertiären Ausbildung
Wenn Sie eine umfassende Weiterbildung anstreben, haben Sie die Wahl zwischen drei verschiedenen Hochschultypen. Die Universität, die Fachhochschule (FH) und die Höhere Fachschule (HF).
Der wichtigste Unterschied zwischen letzteren beiden und der Universität ist der Praxisbezug. Die Universität ist auf die theoretische Lehre und Grundlagenforschung ausgerichtet. Bei den anderen Modellen steht die angewandte Forschung im Mittelpunkt.
Eine Weiterbildung an der Universität ist darum vor allem für Menschen interessant, die sich ganz in theoretische Grundlagen vertiefen möchten. Wenn Sie nach einer Ausbildung in der freien Wirtschaft gearbeitet haben, können Sie Ihr Wissen vertiefen. Dafür bieten sich Studiengänge wie Wirtschaftswissenschaften oder Betriebswirtschaftslehre an der Universität an.
So eignen Sie sich umfangreiches Wissen über die grundlegenden Abläufe der Wirtschaft und verschiedene Wirtschaftsformen an.
Der Unterschied zwischen FH und HF
Die Fachhochschule und die Höhere Fachschule unterscheiden sich weniger. Beide legen viel Wert auf den Praxisbezug. Sie eignen sich darum vor allem für Berufstätige, die eine Weiterbildung neben der Arbeit absolvieren wollen, um sich weiterzuqualifizieren. Bei der Höheren Fachschule ist der Praxisbezug besonders hoch, während die Fachhochschule auch viel Theorie vermittelt.
Die Fortbildung an der HF führt dann auch in der Regel zu einem eidgenössischen Diplom mit spezifischer Fachausrichtung. Die FH endet dagegen mit einem Bachelorabschluss. Dieser führt meist zu höheren Positionen mit entsprechend höherem Lohn.
Allerdings lassen sich hier auch keine Pauschalaussagen treffen, denn es spielen noch viele andere Faktoren mit. Ganz wichtig ist beispielsweise die bereits vorhandene Berufserfahrung.
Die Kosten der Ausbildung
Ein weiterer Aspekt sind die Kosten. Fortbildungen an der Universität oder Fachhochschule werden in der Regel vom Staat gedeckt. Hier fallen lediglich die Semestergebühren in dreistelliger Höhe an. Eine Weiterbildung an der Höheren Fachschule kann dagegen bis zu 50'000 Franken kosten.
Laut Statistik übernehmen Arbeitgeber in fast jedem vierten Fall (23 Prozent) die Kosten. Dies bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass drei Viertel der Fortbildungswilligen die Kosten selbst tragen müssen.