Vorsorge: Wie grüne Investments die Altersplanung prägen
Vorsorge bedeutet die individuelle finanzielle Sicherheit. Wer dabei auch noch auf Nachhaltigkeit setzt, sichert die Zukunft auf einem lebenswerten Planeten.

Das Wichtigste in Kürze
- Nachhaltige Vorsorge unterstützt umweltfreundliche Unternehmen.
- Immer mehr Produkte der Altersvorsorge erfüllen die ESG-Kriterien.
In der Schweiz hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine auskömmliche Rente ohne zusätzliche private Vorsorge nicht mehr möglich ist. Laut der Sozialversicherungsstatistik 2024 haben 37 Prozent der Steuerpflichtigen einen steuerlichen Abzug für die Säule 3a geltend gemacht. Hinzu kommen andere Vorsorgemöglichkeiten, die in der Statistik nicht erfasst sind.
Der Wunsch nach nachhaltiger Vorsorge
Ob die Vorsorge nun über einen steuerlich absetzbaren Sparplan im Rahmen der Säule 3a erfolgt, oder einfach privat gespart und investiert wird: Bei immer mehr Menschen wächst der Wunsch, dass mit ihrem Geld nachhaltige Projekte gefördert werden. In einer Umfrage von Greenpeace gaben 2021 drei Drittel der Befragten (67 Prozent) an, sie wollten ihr Geld klimaverträglich anlegen.

Das bedeutet: Das Geld, das die Menschen zur Vorsorge in entsprechende Anlageprodukte einzahlen, soll nur nachhaltig agierende Unternehmen unterstützen. Diese können dadurch leichter Kredite zum Ausbau ihrer Geschäftstätigkeit erhalten. Unternehmen aus umstrittenen Branchen (zum Beispiel fossile Energie wie Öl und Gas) wird es dagegen schwerer gemacht.
Die ESG-Kriterien als Massstab
Woran sind nachhaltige Unternehmen zu erkennen? Als wichtiger Leitfaden gelten die ESG-Kriterien: E für Environment (Umwelt), S für Social (Soziales) und G für Governance (gute Unternehmensführung). Neben dem Einsatz für Umweltschutz durch beispielsweise die Reduzierung und Kompensierung des CO2-Ausstosses gehören auch Aspekte wie faire Bezahlung, Beachtung der Menschenrechte und eine transparente Unternehmensführung dazu.

Die Bewertung der Unternehmen erfolgt durch unabhängige Rating-Agenturen. Auf Basis verschiedener Kennzahlen vergeben sie Punkte in zahlreichen Kategorien. Die Kennzahlen speisen sich aus öffentlichen Datenquellen wie Unternehmensberichten und Analysen.
Am Ende erhält das Unternehmen eine Bewertung (Score), wonach es als nachhaltig oder ESG-konform eingestuft wird. Nur dann kommt es für nachhaltige Investitionen in Frage. Die Schweiz hat dazu die Swiss Climate Scores für die Bewertung der in der Schweiz aktiven Unternehmen ins Leben gerufen.
Grüne Vorsorge leicht gemacht
Durch das gewachsene Interesse an nachhaltiger Vorsorge bieten die Banken und Versicherungen immer mehr entsprechende Produkte an. Allerdings klafft derzeit noch eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. So ergab eine Studie der ZHAW zur Nachhaltigkeit in der Säule 3a, dass lediglich 30 Prozent der Vorsorge derzeit in Wertschriften investiert wird. Und davon streben nur 10 Prozent eine Nachhaltigkeitswirkung an.

Die Studie kritisiert vor allem die mangelnde Transparenz und uneinheitliche Berichterstattung. Diese macht es für Verbraucherinnen und Verbraucher schwer, Vergleiche zu ziehen. Sie müssen schon Geduld aufbringen und auch etwas Glück haben, um sich bei der Bank des Vertrauens umfassend und kompetent beraten zu lassen. Immerhin wird die Suche nach nachhaltigen Vorsorgeprodukten nicht zuletzt dank KI immer leichter.
Verschiedene Vorsorgeprodukte für unterschiedliche Ansprüche
Wer bereit ist, etwas mehr Risiko einzugehen, kann direkt in nachhaltige Unternehmen investieren und Aktien kaufen. Davon profitiert es am meisten. Allerdings bergen Aktien auch Risiken: Sollte das Unternehmen scheitern, ist das für die Altersvorsorge vorgesehene Geld weg.
Weniger risikoreich ist die Investition in grüne Fonds- oder ETF-Sparpläne. Dabei wird die Investition breiter gestreut. Einige Fonds konzentrieren sich ganz auf den Schweizer Markt, andere sind weltweit aktiv.

Dabei sollte geprüft werden, nach welchen Kriterien die Fonds zusammengestellt und bewertet werden. Ausserdem ist es grundsätzlich wichtig, die Gebühren der Banken zu prüfen, die sehr unterschiedlich ausfallen können. Bei einer über viele Jahre laufenden Altersvorsorge kann dies einen Unterschied machen.