Deshalb frisst Ihr Hund Kot
Von Verhaltensstörung bis zur ernsthaften Erkrankung: Frisst Ihr Hund Kot, deutet auf ein Ungleichgewicht hin, welches Sie nicht ignorieren sollten.

Das Wichtigste in Kürze
- Kotfressen ist Symptom eines psychischen oder physischen Ungleichgewichts im Tierkörper.
- Fütterung und Erziehung spielen eine Rolle bei der Verhaltensentwicklung.
- Kophragie lässt sich nach der Ursachenfindung gut abtrainieren.
Wenn Ihr Hund seinen eigenen oder fremden Kot verspeist, kann dies viele Ursachen haben. Diese unangenehme Angelegenheit ist nicht nur Ausdruck von Frust, sondern kann auf Nährstoffmangel oder Magenprobleme hindeuten.
Den Grund sollten Sie in jedem Fall herausfinden, denn dann können Sie ihm sein Verhalten wieder abtrainieren.
Ausdruck körperlicher Mangelerscheinungen
Bei Übersäuerung des Magens verschaffen sich viele Tiere durch das Fressen von Pflanzen Erleichterung. Auch das Fressen von Exkrementen kann zur Selbstmedikation dienen.
Durch die Kotaufnahme werden dem Körper Nährstoffe zugeführt, was damit auch auf einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel hindeutet. Dieser kommt durch fehlerhafte Fütterung oder eine unentdeckte Krankheit, wie Pankreasinsuffizienz oder parasitären Befall zustande.

Bei starker körperlicher Belastung dient der Kot der schnellen Energieaufnahme, beispielsweise nach einer anstrengenden Trainingseinheit. Hinzu kommt, dass manche Futtermittel mit Geschmacksverstärkern angereichert werden.
Diese werden nicht vollständig verstoffwechselt. Der Kot schmeckt damit noch ausgezeichnet.
Die Psyche spielt mit
Hunde, die als Welpen oft an Hunger leiden mussten, übertragen diese Angst ins Erwachsenenalter. Auch Tiere aus schlechten Haltungsbedingungen neigen zur Kophragie.
Die durch mangelnde Zuwendung entstehende Frustration lässt sie Exkremente fressen.
Entwickelt Ihr Vierbeiner dieses Verhalten als erwachsener Hund, mag er damit sein Zuneigungsbedürfnis stillen – ein Hinweis darauf, dass er sich nicht genug beachtet fühlt.
Ursachenbekämpfung
Eine erste Möglichkeit bietet die Wahl eines Futters, welches möglichst frei von Zusatzstoffen ist und dennoch eine optimale Nährstoffversorgung bietet. Auch eine tierärztliche Untersuchung kann sinnvoll sein, um ernsthafte Erkrankungen auszuschliessen.
Zudem beugt eine regelmässige Vorsorge, beispielsweise durch Impfungen und Wurmkuren, einigen Erkrankungen vor und stärkt das Immunsystem Ihres Vierbeiners.
Psychische Probleme lösen Sie am sinnvollsten gemeinsam mit einem Trainer. Dieser zeigt Ihnen, wie Sie den Aufmerksamkeitsdrang Ihres tierischen Partners beispielsweise durch Agility-Training befriedigen können.
Das intensive Training bietet zudem den Vorteil der gestärkten Herrchen-Hund-Beziehung, die zum seelischen Gleichgewicht Ihres Vierbeiners beiträgt.