Betreutes Wohnen: Diese Wohnformen für das Alter gibt es
Wie soll es weitergehen, wenn selbständiges Wohnen schwieriger wird? In den letzten Jahren sind zahlreiche Wohnformen entstanden. Darunter betreutes Wohnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr ältere Menschen schliessen sich zu Wohngemeinschaften zusammen.
- Betreutes Wohnen kann verschiedene Formen annehmen.
Laut aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik ist schon jetzt etwa jeder fünfte Mensch in der Schweiz älter als 65 Jahre. Das entspricht rund 1,8 Millionen Personen. Für die kommenden Jahre wird ein starker Zuwachs erwartet. Bis 2055 wird ein Anstieg auf 25 Prozent der Bevölkerung prognostiziert.
Für all diese Menschen stellt sich die Frage nach dem Wohnen im Alter. Viele haben keine nahen Verwandten, die sich um sie kümmern können oder wollen. Ein einsames Dasein in den eigenen vier Wänden ist für die meisten Menschen jedoch ebenso wenig akzeptabel wie das klassische Altersheim. Daher entwickeln sich immer mehr alternative Wohnformen für Seniorinnen und Senioren.
Senioren-WGs für alle, die es gesellig mögen
Eine Generation, die in den 1960er-Jahren als Erste die Wohngemeinschaft für sich entdeckt hatte, erreicht nun das Rentenalter. Sie greift die alte Idee wieder auf und gründet immer häufiger Senioren-WGs. Das Prinzip ist dasselbe wie damals: Mehrere Menschen mieten gemeinsam ein Haus oder eine grosse Wohnung und teilen sich alles darin.

Dies ist insbesondere für gesellige Seniorinnen und Senioren eine gute Lösung. Sie können gemeinsam in der Küche kochen, im Wohnzimmer spielen und anderen Aktivitäten nachgehen. Dabei kann jeder seinen eigenen Vorlieben nachgehen. Der eine baut im Garten Gemüse für die WG an, die andere strickt für alle tolle Kleidung.
Voraussetzung für eine Senioren-WG ist jedoch, dass alle noch recht rüstig sind und bereit sind, auch unliebsame Aufgaben zu übernehmen. Wer viel Wert auf Privatsphäre legt, wird hier eher nicht glücklich.
Betreutes Wohnen: Cluster-Wohnen – Privatsphäre und Geselligkeit
Eine bessere Lösung für diese Menschen ist das sogenannte Cluster-Wohnen. Dabei handelt es sich meist um ein grosses Haus mit mehreren Mini-Wohnungen. Diese umfassen ein Wohn-/Schlafzimmer, ein eigenes Bad und oft eine kleine Miniküche mit den notwendigsten Dingen. Dazu kommen geteilte Gemeinschaftsbereiche wie ein Wohnzimmer, eine grosse Küche und ein Garten.

Für Menschen, die viel Wert auf Privatsphäre liegen, bietet diese Wohnform mehr Rückzugsmöglichkeiten. Sie müssen ihr Bad nicht teilen und können sich auch selbst kleine Mahlzeiten zubereiten. Wünschen Sie sich Kontakt zu anderen, können sie sich in den Gemeinschaftsbereichen dazu gesellen.
In beiden Fällen bieten die Mitbewohner und -bewohnerinnen ein Gefühl von Sicherheit in Notfällen. Ausserdem können mobile Pflegedienste arrangiert werden, die mehrmals pro Woche – oder bei Bedarf täglich – vorbeischauen und die medizinische Fachbetreuung übernehmen.
Betreutes Wohnen in Form von WGs und Wohnheimen
Sobald täglicher Pflegebedarf besteht, können Senioren-WGs in beiden Formen leicht überfordert werden. In diesem Fall ist betreutes Wohnen mit Fachpersonal in Reichweite die bessere Lösung.
Auch dabei kann es sich um Wohngemeinschaften und Cluster-Wohnen handeln. Nur, dass die Räumlichkeiten von einer professionellen Pflegeeinrichtung gestellt werden. Pflegepersonal übernimmt die Betreuung und ist in Notfällen rund um die Uhr zur Stelle.

Allerdings ist betreutes Wohnen auch entsprechend teurer. Es gilt also immer, die verschiedenen Vor- und Nachteilen der jeweiligen Wohnformen abzuwägen.
Viele Menschen entscheiden sich zunächst für eine WG, in der alle noch selbständig agieren können. Erst später ziehen sie dann in eine Anlage für betreutes Wohnen um.
Auch diese gewährt im Vergleich zum Altersheim noch immer ein hohes Mass an Selbständigkeit, kombiniert dieses jedoch mit hoher Sicherheit.