In der Finanzwelt kursieren zahlreiche Weisheiten zur Verbesserung der eigenen Finanzen. Doch was steckt hinter diesen Sprüchen und sind sie tatsächlich wahr?
Finanzen
Finanzen: Bekannte Börsenweisheiten und was dahinter steckt. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele heute seltsam anmutende Weisheiten haben historische Wurzeln.
  • Manche Sprüche sind offensichtlich, andere erfordern Hintergrundwissen.
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Wer die eigenen Finanzen auf dem Aktienmarkt aufbessern will, sieht sich zahlreichen Weisheiten und Bonmots gegenüber. Hier nimmt Nau.ch die bekanntesten Börsenweisheiten einmal unter die Lupe.

Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du verstehst

Von Starinvestor Warren Buffett stammt der Ratschlag «Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du verstehst». Der Hintergrund ist leicht zu verstehen: Wer keine Ahnung hat, wie das Geschäftsmodell der Firma funktioniert, weiss auch nicht, ob es sich tragen kann.

Wer hier vorsichtig agiert, vermeidet, auf Blender und Schaumschläger hereinzufallen.

Warren Buffet
Warren Buffet hat einige Ratschläge zum Thema Finanzen und Investitionen in Umlauf gebracht. - Pexels

Allerdings kann die Strategie auch Nachteile haben: Branchen wie die Informationstechnologie verändern sich in rasantem Tempo. Wer den neuesten Technologien dann zu skeptisch gegenüber steht, verpasst wichtige Trends.

Ein Beispiel: Wer vor 20 Jahren Aktien von Amazon im Wert von 1000 Dollar kaufte, hätte heute 640'000 Dollar auf dem Konto. Das schreibt die «Wirtschafts Woche». Warren Buffett verpasste diese Chance übrigens.

Investieren Sie an der Börse?

Finanzen: Lege nie alle Eier in einen Korb

Auch diese Börsenweisheit versteht sich von selbst: Fällt der Korb mit den Eiern, zerbrechen alle. Wer die eigenen Finanzen in eine einzige Anlageform steckt, riskiert den Totalverlust. Börsianer raten darum zur Diversifikation: Breit gestreute einzelne Aktien, Fonds und ETFs, sowie andere Anlageformen wie Immobilien und Gold.

Hin und her macht die Taschen leer

Dieser Spruch warnt davor, Aktien und andere Investitionen langfristig zu halten. Jeder Verkauf und Ankauf kostet Transaktionsgebühren, die die Gewinne schmälern. Wer zu schnell nervös wird und früh verkauft, kann ausserdem Gewinne verpassen.

Dazu passt eine weitere Börsenweisheit im Bereich Finanzen: «Kaufe Aktien und nehme Schlaftabletten». Dies ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Gemeint ist damit, dass Finanzen möglichst langfristig angelegt werden sollten.

Aktien
Wer Aktien kauft, sollte langfristig denken. - Pexels

Schwankungen und kurzfristige Abwärtstrends der Börse lassen sich am besten aussitzen. Langfristig gesehen haben Schweizer Aktien übrigens sechs Prozent Rendite erzielt – und damit mehr als alle Sparzinsen.

Versuche nicht, ein fallendes Messer zu packen

Manchmal scheint es reizvoll zuzugreifen, wenn eine Aktie gerade stark fällt. Dies sollte aber wohlüberlegt sein. Wer in das fallende Messer greift, kann sich schliesslich schwere Schnittverletzungen zufügen.

Da ist es sinnvoller, den Markt noch etwas zu beobachten. Und zu sehen, wie sich die Lage entwickelt und ob die Aktie irgendwann ein Bodenplateau erreicht.

Aktienmarkt
Wenn Aktien stark fallen, kann man entweder nachkaufen oder umsteigen. - Pexels

Allerdings hält die Weisheit «Buy the Dip» dagegen. Diese besagt, dass es sich bei fallenden Kursen lohnt zu kaufen, da der Aktienmarkt langfristig wieder steigt. Wer genug liquide Mittel hat, der sollte während eines Bärenmarktes ruhig ein wenig zusätzlich kaufen.

Besser geeignet sind dann jedoch gestreute Fonds und ETFs und keine einzelnen Aktien.

Einer Strassenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen

Gemeint ist hier, dass es sich nicht lohnt, einer Aktie nachzulaufen, wenn der grosse Boom schon durchgerauscht ist. Besser ist es, auf die nächste Strassenbahn zu warten – oder eben das nächste grosse Ding am Aktienmarkt.

Diese Weisheit stammt von Finanzguru André Kostolany, der mehrere Bücher veröffentlichte. Bei «Finanzgeschichten» gibt es zusätzlich die zehn besten Sprüche von Kostolany.

Aktien
Niemals hinterherlaufen, sondern auf den nächsten grossen Deal warten, raten manche Investoren. - Pexels

Von Kostolany stammt auch der Spruch «Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln». Der ins gleiche Horn stösst. Bei einem Goldrausch heisst es, kühlen Kopf bewahren.

Wenn alle dem Gold nachrennen, brauchen sie dazu bestimmte Werkzeuge wie eben Schaufeln, die rasanten Absatz finden.

Ein aktuelles Beispiel: Viele Menschen investieren gerade in Kryptowährungen und verbrennen sich ordentlich die Finger. Was haben alle Kryptowährungen gemeinsam? Sie beruhen auf der Blockchain-Technologie. Sicherer und effektiver ist es also, in diese Technologie zu investieren.

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