Bund, süss, Zaubertrank: Energydrinks sollen uns wachmachen und gut durch den Tag bringen. Ein optimaler Energie-Booster ist aber ein anderes Getränk.
Energydrink Dose Guaraná Aluminium Koffein
In Energydrinks steckt nicht nur ordentlich Koffein, sondern auch viel Zucker, um dessen bitteren Geschmack zu überdecken. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Koffein ist die Zutat, durch die Energydrinks wach und leistungsfähig machen.
  • Der Nachteil: ein oft hoher Zuckeranteil und die Gefahr der Überdosis Koffein.
  • Die gesunde Alternative: schwarzer Kaffee mit Zucker zum Selbstdosieren.

Der Tag ist lang und das Energielevel niedrig: In so einer Lage machen sich viele Menschen einen Energydrink auf.

Doch sind die eine gute Wahl, wenn wir unserer körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit einen Booster verpassen wollen?

«Die Werbung für höhere Leistungsfähigkeit, mehr Wachheit und Aufmerksamkeit sehen wir kritisch», sagt Silke Vollbrecht, Beraterin für Lebensmittel und Ernährung.

«Solche Aussagen der Hersteller müssen wissenschaftlich belegt und zugelassen werden, was die meisten nicht sind.»

Koffeingehalt entspricht der gesetzlichen Höchstmenge

Was uns wach und leistungsfähig machen soll, ist vor allem das Koffein, das in den Drinks steckt. «Meist sind es 32 Milligramm pro 100 Milliliter Getränk, was der gesetzlichen Höchstmenge entspricht», sagt Silke Vollbrecht.

Ganz generell hat das Koffein gute Eigenschaften. «Es stimuliert das Herzkreislauf- und das zentrale Nervensystem, sodass es in moderater Dosierung die Konzentration und Aufmerksamkeit verbessern kann», sagt Anke Ehlers, Expertin für Lebensmittelsicherheit.

Becher rot Kaffee Holztisch
Koffein macht süchtig - schmeckt vor allem aber auch gut. Vor allem als Kaffee. - Pexels

Zudem kann Koffein die Ausdauerleistung beim Sport steigern. Doch Vorsicht: «Die Flüssigkeitsverluste durch das Schwitzen beim Sport können die Drinks nicht ausgleichen», sagt Silke Vollbrecht.

Deutlich besser ist also, viel Wasser zu trinken. Ein anderer Nachteil: Das Koffein wirkt harntreibend.

Es kommt auf die Dosis an

Klar ist aber: Beim Koffein kommt es auf die Dosis an. Und Energydrinks verleiten dazu, schnell grosse Mengen an Koffein zu sich zu nehmen.

Dadurch können unerwünschte Wirkungen auftreten, etwa Nervosität, Schweissausbrüche oder Herzrasen.

Vor allem in Verbindung mit Alkohol, wenig Schlaf und körperlicher Anstrengung kann zu viel Koffein laut dem BfR zu gesundheitlichen Risiken wie gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen.

«Das gesundheitliche Risiko ergibt sich also vor allem aus dem übermässigen Verzehr der Energydrinks», fasst Anke Ehlers zusammen.

Energydrinks sind gerade bei Jugendlichen beliebt

Aber wie viel Koffein ist nun zu viel? Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellen für einen gesunden Erwachsenen Koffeinmengen von bis zu 200 Milligramm auf einmal kein Risiko dar.

Über den Tag verteilt gelten bis zu 400 Milligramm als unbedenklich. Zur Einordnung: Eine 500-Milliliter-Dose Energydrink enthält 160 Milligramm Koffein.

Skateboard Energydrink Dose Mauer
Energydrinks sind vor allem bei Jugendlichen beliebt. - Pexels

Und was ist mit Jugendlichen? Gerade unter ihnen sind Energydrinks beliebt. Sie sollten laut der EFSA täglich nicht mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.

Wer 50 Kilogramm wiegt, sollte also maximal 150 Milligramm Koffein zu sich nehmen. Eine Menge, die schnell überschritten ist.

Auch Zucker ist ein Problem

Doch nicht nur der hohe Koffeingehalt ist bei Energydrinks ein Problem – sondern auch der Zucker. Eine grosse Dose enthält rund 60 Gramm Zucker – also 20 Stück Würfelzucker.

«Zucker gibt den verlockenden Geschmack und wird darum in grossen Mengen zugesetzt», erklärt Silke Vollbrecht. Auch um den bitteren Geschmack des Koffeins zu überdecken.

Tasse Kaffee Zucker Löffel Uhr
Wer den Energydrink gegen den Kaffee eintauscht, kann selbst bestimmen, wie viel Zucker er darin braucht. - Pexels

«Doch ein hoher Zuckerkonsum begünstigt Übergewicht, die Entstehung von Diabetes und ist schädlich für die Zähne.»

Kaffee als Alternative

Als Alternative zu den Energydrinks empfiehlt sich ganz schlicht Kaffee.

Der Grund: «Die Gefahr, über Kaffee eine zu hohe Menge an Koffein aufzunehmen, ist vergleichsweise gering», erklärt Silke Vollbrecht.

Denn Kaffee und Espresso trinkt man meist nicht in solch grossen Mengen wie die kühlen, süssen Energydrinks.

Und noch etwas Positives gibt es an der Tasse Kaffee: «Den Zuckergehalt kann man selbst beeinflussen.»

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