Die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit ist kein Grund, mit dem Stillen aufzuhören. Die Stillkampagne 2021 klärt über die Rechte auf.
Frau mit Baby
Der Wiedereinstieg in den Berufsalltag bringt viele Herausforderungen mit sich. - Stillkampagne zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Stillende Mütter haben ein Anrecht auf bezahlte Stillpausen.
  • Der Betrieb muss einen Ruheraum zum Stillen zur Verfügung stellen.
  • Die Stillpausen sind im Arbeitsrecht geregelt.
  • Eine frühzeitige Planung hilft bei der Umsetzung und Organisation des Stillens.

Nach der Geburt des Kindes stellt sich für viele Frauen die Frage, wie sie das Stillen mit dem Berufsleben vereinbaren können. Die Stillkampagne 2021 zeigt auf, wie Stillen, Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden kann

Stillen am Arbeitsplatz – das sagt das Gesetz

Leider werden nicht alle Mütter von ihren Arbeitgebern darüber aufgeklärt, dass sie das Recht haben, am Arbeitsplatz zu stillen. Die Stillzeit im ersten Lebensjahr des Kindes ist im Arbeitsrecht wie folgt geregelt:

Bei bis zu vier Stunden Arbeitszeit sind es mindestens 30 Minuten, bei mehr als vier Stunden Arbeitszeit mindestens 60 Minuten und bei mehr als 7 Stunden Arbeitszeit mindestens 90 Minuten.

Stefanie
«Als Juristin kannte ich meine Rechte. Umso mehr freute es mich, dass ich über die Betriebsärztin meines Arbeitgebers proaktiv und vorbildlich über alles aufgeklärt wurde. So sollte es überall sein.» - Stefanie, arbeitet als Juristin bei einem internationalen Biotech-Unternehmen. - zVg

Die Zeit zum Stillen gilt nicht als Ruhezeit. Sie darf weder als Überstundenkompensation, noch an die Ferien angerechnet werden.

Dem Arbeitsgesetz nicht unterstellt sind die öffentlichen Verwaltungen, Kaderstellen sowie der Sektor der Landwirtschaft – hier gelten eigene Gesetze.

Stillen mit der Arbeit vereinbaren

Erfolgreiches Stillen hängt nicht nur von der Mutter alleine ab, sondern von ihrem ganzen Umfeld. Es ist wichtig, sich vor dem Wiedereinstieg zu überlegen, wie das Stillen im Alltag integriert werden kann.

eine Frau
«...Kann (die Mutter) das Kind nicht vor Ort stillen, geht auch das Abpumpen gut, wenn man routiniert ist. Ich hatte jeden Tag meine Tasche mit den Kühlelementen und der elektrischen, beidseitigen Pumpe dabei. Da ging das Abpumpen 10 Minuten.» - Muriel, arbeitet als Global Lead of Content & Digital für einen Kaffee-Brand. - zVg

Wichtig ist auch die Unterstützung des Arbeitgebers und der Arbeitskollegen, damit Mütter Pausen einlegen können, um zu stillen oder abzupumpen.

Nutzen für den Arbeitgeber

Gestillte Kinder werden weniger häufig und weniger lang krank. Entsprechend weniger oft fehlen die Eltern am Arbeitsplatz.

Ist das Stillzimmer optimal eingerichtet, kann sich die Mitarbeiterin wohl fühlen. Dies verkürzt wiederum die Still- oder Abpumpzeit und die Arbeitnehmerin ist schneller wieder am Arbeitsplatz.

gemütliches Wohnelement
Der Arbeitgeber kann zum Beispiel ein Stillhäuschen aufstellen. - Tadah

Arbeitgebende, die ihre Mitarbeiterinnen beim Stillen und Abpumpen unterstützen, helfen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser gewährleistet ist.

Dies trägt dazu bei, dass eingearbeitete Fachkräfte als langjährige Mitarbeiterinnen dem Betrieb erhalten bleiben.

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Die jährliche Stillkampagne wird von der 2C Communication GmbH in enger Zusammenarbeit mit Medela AG, der weltweit führenden Herstellerin von Milchpumpen, Still- und Babycare Produkten, realisiert. Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Blog von Rita Angelone entstanden, wo eine ausführliche Version dieses Texts zeitgleich erschienen ist.

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