Die Zahl der Kaiserschnitte steigt seit Jahren und mit ihr die Zahl der Kinder, die an ihren Folgen leiden. Stuhltransplantationen sollen nun helfen.
Ein Baby
Bei Babys soll durch eine Stuhltransplantation nach dem Kaiserschnitt ein besseres Mikrobiom hergestellt werden. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa jede dritte Entbindung erfolgt heutzutage durch einen Kaiserschnitt.
  • Eine solche Geburt kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes haben.
  • Eine Stuhltransplantation kann das Mikrobiom eines Babys wiederaufbauen.

Seit Ende der Neunziger ist die Zahl der Kaiserschnitte um zehn Prozentpunkte auf etwa 32 Prozent gestiegen. Sie wird bei werdenden Müttern immer beliebter, denn Gründe für diese Form der Geburt gibt es viele. Manchmal ist eine Geburt auch nicht anders möglich.

Allerdings birgt sie für die Gesundheit des Kindes auch Risiken.

Negative Folgen auf die Gesundheit

Anders als bei einer natürlichen Entbindung kommt das Baby nicht mit den Mikroben der Vaginal- und Darmflora seiner Mutter in Berührung. Findet dieser Kontakt nicht statt, so entwickelt sich die Darmflora anders als bei einer vaginalen Entbindung.

Frau mit Kind
Ein Kaiserschnitt kann gesundheitliche Folgen haben. - Pexels

Die Zusammensetzung der Mikroorganismen eines Babys hat allerdings einen grossen Einfluss auf seine Gesundheit. Als Folge entwickelt sich das Immunsystem schlechter und das Risiko für Asthma, Allergien und Diabetes steigen.

Stuhltransplantation als möglicher Ausweg

Bisher wurden Babys, die durch einen Kaiserschnitt auf die Welt kamen, nachträglich mit dem Vaginalsekret der Mutter in Kontakt gebracht. Die in ihr enthaltenen Mikroben reichen allerdings nicht aus, um das Defizit auszugleichen.

Als Alternative könnte eine Stuhltransplantation in Frage kommen. Dabei wird der Stuhl der Mutter in einem Labor aufbereitet und anschliessend über Kapseln oder Endoskopie auf das Baby übertragen.

Eine Studie niederländischer und finnischer Wissenschaftler hat gezeigt, dass Babys nach einer Stuhltransplantation eine bessere Darmflora entwickeln. Damit könnten negative Folgen auf die Gesundheit des Babys zukünftig vermieden werden.

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