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VW is back: ID. Polo soll Volkswagen aus der Krise holen

Maia Schmied
Maia Schmied

Bern,

VW setzt auf den ID. Polo (Start 2026), um die E-Mobilität erschwinglich zu machen. Geplant: Top-Reichweite (bis 450 km), intuitive Bedienung & fairer Preis.

ID.Polo
Der Kleinwagen, der aus der Studie ID. 2all hervorgeht, wird mit Frontantrieb ausgestattet sein und eine prognostizierte WLTP-Reichweite von bis zu 450 Kilometern bieten. - Volkswagen

Der Volkswagen-Konzern arbeitet am umfassenden Umstieg auf Elektromobilität, doch der intensive Wettbewerb, insbesondere im preissensiblen Kleinwagensegment, gestaltet dieses Vorhaben nicht gerade einfach. Die Einführung eines elektrischen Nachfolgers des Polo gilt als entscheidender Schritt, um die Marke in eine profitablere Zukunft zu führen.

ID:Polo
Im Innenraum setzt der ID. Polo auf eine Kombination aus digitalen Displays und physischen Bedienelementen, wie einem separaten Klimabedienteil mit beleuchteten Tasten. - Volkswagen

Das Modell soll ein Symbol für Volkswagens Rückkehr zum Kernversprechen sein: erschwingliche Mobilität für alle, auch im Elektrozeitalter. Mit dem geplanten Marktstart 2026 soll der ID. Polo das neue, dringend benötigte Volumenmodell werden, welches das Angebot unterhalb des ID. 3 attraktiv abrundet.

Die Rückbesinnung auf den etablierten Namen «Polo» soll dabei helfen, Vertrauen und emotionale Bindung in die neue E-Modellfamilie zu übertragen.

Der elektrische Volksstromer und seine Mission

Die gesamte Strategie hinter dem ID. Polo dreht sich darum, die Elektromobilität massentauglich zu machen, da die bisherigen ID.-Modelle für viele Schweizer Kunden zu teuer waren. Technisch basiert der ID. Polo auf der neuesten Evolutionsstufe des modularen E-Antriebsbaukastens, dem sogenannten MEB+, der insbesondere für Kleinwagen optimiert wurde.

ID.Polo
Der ID. Polo führt die neue VW-Designsprache namens «Pure Positive» ein, die sich durch klare Linien, glatte Flächen und einen insgesamt ruhigen, zeitlosen Look auszeichnet. - Volkswagen

Dieses Fundament ermöglicht eine beeindruckende WLTP-Reichweite von bis zu 450 Kilometern für die Standardversion, was das Auto für Pendler und auch für längere Fahrten tauglich macht. Ein weiteres wichtiges Detail ist die Abkehr von der reinen Touch-Bedienung: Im Innenraum kehren physische Knöpfe und Drehregler für die Klimaanlage und die Lautstärke zurück; eine direkte Reaktion auf Kundenkritik an der Usability früherer ID.-Modelle.

Zudem wird der ID. Polo in seinen Dimensionen dem klassischen Polo ähneln, jedoch dank der E-Plattform ein grösseres Kofferraumvolumen von über 400 Litern bieten. Auch eine sportliche ID. Polo GTI Variante mit etwa 166 kW (226 PS) ist für das Jahr 2026 angekündigt, um das emotionale Erbe der Marke fortzuführen.

Preise und Perspektiven für die Schweiz

Der wichtigste Erfolgsfaktor des ID. Polo in der Schweiz ist zweifellos der Preis, da erschwingliche E-Autos hierzulande momentan noch rar sind. Volkswagen hat für den deutschen Markt einen Einstiegspreis von unter 25'000 Euro in Aussicht gestellt.

Realistisch wird das elektrische Basismodell bei uns voraussichtlich ab 28'000 Franken starten, um Marge und länderspezifische Steuern abzudecken. Damit wäre der ID. Polo immer noch eines der wettbewerbsfähigsten Elektroautos in der Kompaktklasse.

ID.Polo
Zusätzlich zum Standardmodell soll es Ende 2026 auch das sportliche Topmodell ID. Polo GTI geben. - Volkswagen

Das Fahrzeug positioniert sich deutlich unter dem aktuellen Einstiegsmodell ID. 3, das in der Schweiz ab etwa 33'300 Franken erhältlich ist.

Markteintritt und Konkurrenzfähigkeit

So tritt der ID. Polo direkt gegen Konkurrenten wie den Renault 5 oder den Citroën ë-C3 an, die ebenfalls das Segment der erschwinglichen E-Kleinwagen erobern wollen. Der Vorteil des VW in der Schweiz liegt jedoch in seinem bekannten Namen, der hohen Markenloyalität und der Reichweite im Vergleich zu direkten Mitbewerbern.

Die Kombination aus bewährten Designelementen, verbesserter Bedienbarkeit im Innenraum und einem aggressiven Preisziel soll das Vertrauen der Kundschaft zurückgewinnen. Im Schweizer Markt, der traditionell eine hohe Affinität zu kompakten, qualitativ hochwertigen Fahrzeugen hat, könnte sich der ID. Polo tatsächlich als «Volksstromer» entpuppen.

Ob damit die dringend notwendige Wende für Volkswagen gelingt, bleibt jedoch abzuwarten.

Kommentare

User #2039 (nicht angemeldet)

🔴 Verbrennerfahrer haben im Kofferraum oft einen vollen Benzin- oder Dieselkanister für alle Fälle, mit diesen 5 Litern als Notreserve kommt man ca. 100 Km weit, das reicht dann bis zur nächsten Tankstelle. Und was macht der Elektro- fahrer wenn er unverhofft mit fast leerer Batterie in einen grösseren Stau gerät? Er holt sich einen runt... äh sorry, er holt sich den benzinbetriebenen Stromgenerator aus dem Kofferraum und lädt damit die Batterie, er lässt ihn paar Stunden rattern hahaha... Eigentlich könnte man doch gleich mit dem längst bewährten Verbrennerantrieb fahren, das wäre bestimmt viel einfacher, stimmts, oder habe ich recht??

User #1843 (nicht angemeldet)

Darf man damit rechnen, dass dieser "Basis-Polo" mit Rädern kommt? So wie man VW kennt muss man davon ausgehen, dass Konkurrenten wie Citroen immernoch ein wesentlich besseres Gesamtpaket für den Preis bieten werden, aber gerade die Deutschschweizer hängen halt an VW...

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