Abschied vom Luxus: VW stellt Touareg ein
Der Touareg, einst Symbol für Volkswagens Oberklasse-Ambitionen, wird offenbar 2026 eingestellt. Damit endet der Traum, VW im Luxus-Segment zu etablieren.

Die offenbar geplante Einstellung der Produktion des Volkswagen Touareg im Jahr 2026 ist weit mehr als nur das Ende eines einzelnen Modells. Sie markiert den symbolischen Schlusspunkt unter die ambitionierten Luxusbestrebungen des ehemaligen Konzernlenkers Ferdinand Piëch, der Volkswagen einst in die Oberklasse führen wollte.

Mit dem Abschied vom Touareg der seit 2002 die Spitze der VW-Modellpalette bildete, vollzieht der Konzern eine strategische Kehrtwende. Angetrieben von externen Faktoren wie strengeren Emissionsvorgaben und internen Zielen zur Effizienzsteigerung, verlagert sich der Fokus von Prestige hin zu pragmatischen, kostenbewussten Volumenmodellen.
Diese Neuausrichtung, die auch durch das Scheitern des Phaeton vorangetrieben wurde, prägt die Zukunft der Marke nachhaltig.
Die Ära der Piëchschen Oberklasse-Vision
Der Touareg war ursprünglich als Gemeinschaftsprojekt mit Porsche und Audi konzipiert, um die technische Kompetenz und den Luxusanspruch des Konzerns zu demonstrieren. Sein Verbleib im Portfolio wirkte lange wie ein Überbleibsel dieser gescheiterten Luxusoffensive.

Die nun angekündigte Produktionseinstellung des Touareg ist die logische Folge einer neuen, auf Effizienz ausgerichteten Strategie, die von Markenchef Thomas Schäfer vorangetrieben wird. Der Touareg, der trotz seiner technischen Vorzüge nie ein echtes Volumenmodell war, wird durch pragmatischere Fahrzeuge ersetzt.
Die Neuausrichtung der Markenstrategie
Das Produktionsende für den Touareg ist eine direkte Konsequenz der Neuausrichtung des gesamten Konzerns. Unverkennbar ist die Verlagerung von einer Prestige-orientierten zu einer pragmatischen Strategier.
Externe Faktoren wie strengere Emissionsvorschriften und die Notwendigkeit zur Kostenreduktion treffen hier auf die Einsicht, dass der Touareg trotz seines Images nie ein echtes Massenmodell war.

Das Ende des Touareg ist somit eine logische, wenngleich auch für Enthusiasten bedauerliche, Konsequenz dieser neuen Ausrichtung. In wirtschafltich harten Zeiten steht die Wettbewerbsfähigkeit an erster Stelle.
Der Tayron als pragmatischer Nachfolger
Anstelle eines direkten Nachfolgers für den Touareg wird die Rolle des grössten SUV im Volkswagen-Portfolio künftig vom VW Tayron übernommen. Der Tayron, der als Nachfolger des Tiguan Allspace entwickelt wurde, ist ein D-Segment-Fahrzeug, das als vielseitiges Volumenmodell positioniert ist.

Er zielt bewusst auf eine breitere Kundenbasis ab und wird deutlich günstiger sein als der Touareg. Mit effizienten Vierzylinder-Motoren, Mild-Hybrid-Technologie und einer optionalen dritten Sitzreihe entspricht der Tayron den aktuellen Marktanforderungen.

Die Entscheidung, die Lücke im absoluten Premium-Segment bewusst den Konzernmarken Porsche und Audi zu überlassen, zeigt die Verschiebung von «Prestige» hin zu «Praxis und Effizienz» deutlich. Die Marke bündelt ihre Ressourcen nun auf die Entwicklung von Modellen mit höherem Absatzpotenzial.