Coronavirus: Skeptiker warnen vor Demo-Gewalt

Am Samstag kam es bei einer Demo gegen die Massnahmen des Coronavirus zu Attacken. Nun wehren sich Skeptiker. Die Angst vor weiteren Ausschreitungen ist gross.

Die Radikalisierung nimmt bei den Corona-Skeptikern zu. In Olten wurde ein Gegendemonstrant mit einer Flasche verletzt, in Gossau ZH wurde Natalie Rickli (SVP) angegriffen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende attackierte ein Impfgegner die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli.
  • Ausserdem zog ein Skeptiker einem Gegendemonstranten in Olten eine Flasche über den Kopf.
  • Nun wehren sich die Skeptiker: Keinesfalls solle es zu weiteren Gewaltakten kommen.

Zu gleich zwei Angriffen kam es vergangenes Wochenende im Zusammenhang mit dem Coronavirus. In Olten wurden einem Gegendemonstranten eine Flasche über den Kopf gezogen. Der Mann zog sich eine Platzwunde zu. Der Täter konnte nicht dingfest gemacht werden.

Coronavirus: Das Opfer der Flaschen-Attacke von Olten SO zog sich eine Platzwunde am Kopf zu. - Nau.ch/Drone-air-media.ch/Twitter

Ausserdem wurde bei der Einweihung eines Impfbusses in Gossau ZH Natalie Rickli (SVP) angegriffen. Ein 44-jähriger Impfgegner überschüttete die Gesundheitsdirektorin während des Anlasses mit einer Apfelschorle.

Natalie Rickli bei der Eröffnung eines Busses, in dem man sich gegen das Coronavirus impfen lassen kann. Bei dem Anlass wurde die Zürcher Gesundheitsdirektorin mit einer Schorle übergossen. - Keystone

Bereits heute Abend soll in St.Gallen die nächste Demo stattfinden. Die Angst vor einer erneuten Eskalation ist gross.

Nun nehmen die Skeptiker gegenüber Nau.ch Stellung. Laut Michael Bubendorf, Mediensprecher der «Freunde der Verfassung», kritisieren viele Skeptiker vor allem die Impfungen an Kindern.

Gegner der Massnahmen zum Coronavirus: keine Gewalt!

Dass es deswegen an Demos zu Ausschreitungen kommt, verurteilt er aber scharf. Bubendorf warnt: «Auch diesem Druck darf keinesfalls mit Gewalt begegnet werden. Reaktionen wie der Apfelsaft-Vorfall oder gar gefährliche Tätlichkeiten wie jene in Olten dürfen nicht passieren.»

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Gegen die «zerstörerische Massnahmenpolitik», wie Bubendorf sie nennt, müsse mit ausschliesslich friedlichen Mitteln protestiert werden. «Die ‹Freunde der Verfassung› lehnen jede Form von Gewalt ab!»