Coronavirus: Demos dürften trotz Lockerungen weiter stattfinden

Ab Samstag kehrt die Schweiz zum Courant normal zurück. Viele Beschränkungen fallen. Bedeutet dies nun das Ende der Anti-Corona-Demonstrationen?

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Drone-Air-Media.ch - Die Aargauer Polizei geht gegen Corona-Demonstranten am 8. Mai vor.

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast jedes Wochenende fanden in den vergangenen Monaten Anti-Corona-Demos statt.
  • Mit den Lockerungen vom Samstag wird den Skeptikern die Grundlage entzogen.
  • Der harte Kern der Corona-Gegner dürfte dennoch weiterhin auf die Strasse gehen.

Mit Kuhglocken und ohne Maske zogen die Corona-Massnahmen-Gegner in den letzten Wochen durch die Strassen der Schweizer Städte. Mit den Lockerungen vom Samstag dürfte damit Schluss sein. Denn viel zu beanstanden gibt es ab morgen nicht mehr. Die Schweiz kehrt zurück zum Courant normal.

Realitätsferne Panikmache

Grossevents sind wieder erlaubt, die Homeoffice-Pflicht fällt und die Maske kann weitestgehend auch zu Hause bleiben. Wofür also sollten die Corona-Massnahmen-Gegner noch auf die Strasse gehen?

Marko Kovic ist Soziologe und Experte für Verschwörungstheorien. - zvg

«In den entsprechenden Kreisen geht die theatralische, realitätsferne Panikmache wie gehabt weiter.» So der Schweizer Kommunikations- und Verschwörungstheorie-Experte Marko Kovic über die Zukunft der Corona-Demos.

Die Themen würden den Skeptikern nicht ausgehen, sagt Kovic gegenüber Nau.ch. Egal ob ein zweites Referendum gegen das Covid-Gesetz oder ein Horrorszenario zur Impfskepsis – die Agenda sei schier endlos.

Eigendynamik bei Demos gegen Coronavirus

«Die Delta-Variante und allfällige Massnahmen dagegen werden bereits als eine sich anbahnende Verschwörung oder Diktatur dargestellt», erklärt Marko Kovic.

Im Prinzip müssten die Massnahmen-Gegner mit all den neuen Lockerungen zufrieden sein. «Ich bezweifle aber, dass sie sich zufriedengeben», so der Experte.

Ein Ende der Demonstrationen gegen das Coronavirus sieht Kovic noch in weiter Ferne. Die Proteste hätten eine Eigendynamik entwickelt, welche sich teilweise von der Realität abgekoppelt habe. Dass alle Beteiligten gleich weiter protestieren werden, hält der Experte aber auch für unwahrscheinlich.

Nächste Demo bereits geplant

«Ich kann mir vorstellen, dass Menschen, die nur am Rande beteiligt waren, sich nun von der Szene abwenden. Aber der härtere Kern dürfte vorerst bestehen bleiben», so Kovic.

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Geht an nach dem Juni-Kalender der Demo-Organisatoren, so müsste am Samstag in Kreuzlingen die nächste Demo gegen das Coronavirus stattfinden. Ob und wie viele Menschen vor Ort am Seeburgplatz protestieren werden, wird sich zeigen.