Ukraine-Krieg: Putin soll bereits Phosphor-Waffen eingesetzt haben

Die russischen Truppen kommen im Ukraine-Krieg nicht so schnell voran, wie Putin gehofft hatte. Nun sollen sie auch verbotene Phosphor-Waffen einsetzen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hört während eines Treffens am 22. März 2022 in Moskau zu. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Vormarsch im Angriffskrieg in der Ukraine kommt nur langsam voran.
  • Die USA haben vor dem russischen Einsatz von Bio- und Chemiewaffen gewarnt.
  • Laut den Ukrainern setzen die russischen Truppen bereits verbotene Waffen ein.

Wladimir Putins ursprüngliche Strategie im Ukraine-Krieg ist nicht aufgegangen – so viel ist mittlerweile klar. Seine Truppen kommen nur schwer und langsam voran. Auch deshalb hat die US-Regierung bereits mehrmals davor gewarnt, dass Russland in der Ukraine Bio- und Chemiewaffen einsetzen könnte.

Die Situation im Ukraine-Krieg lässt den russischen Präsidenten immer drastischere Mittel ergreifen. Nun mehren sich die ukrainischen Berichte, dass Putins Streitkräfte bereits verbotene Phosphor-Waffen in Siedlungsgebieten eingesetzt haben sollen.

Ukraine-Krieg: Phosphor-Waffen in mehreren Städten eingesetzt?

So sollen die Russen weisse Phosphor-Munition in der Stadt Kramatorsk eingesetzt haben, wie «Daily Mail» berichtet. Das behauptet der stellvertretende Leiter der Kiewer Polizei, Oleksiy Biloshytskiy.

Dazu zeigte er eine Aufnahme aus dem Netz, auf dem eine Substanz zu sehen ist, die wie die Chemikalie brennt. Ob es sich dabei um Phosphor handelt, lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Zudem sollen russische Truppen auch in den Städten Luzk und Popasna Phosphor-Waffen eingesetzt haben.

Eine Frau telefoniert am 6. März 2022, während sie nach dem Beschuss im Ukraine-Krieg durch die russischen Streitkräfte an einem beschädigten Wohnhaus in Kramatorsk vorbeigeht. - Keystone

Streng genommen gilt weisser Phosphor zwar nicht als Chemiewaffe. Aber es kommt beim Brennen zu sehr hohen Temperaturen und kann schreckliche Verletzungen verursachen. Der Einsatz von weissem Phosphor gegen Zivilisten gilt als Kriegsverbrechen.

Phosphor-Einsatz unter gewissen Umständen legal

Wie die Zeitung schreibt, kann Munition mit weissem Phosphor unter gewissen Umständen im Krieg auch legal eingesetzt werden: Um Rauchschwaden oder Licht zu erzeugen, Ziele zu markieren oder Bunker und Gebäude zu verbrennen. Wegen dieser legalen Verwendung sei weisser Phosphor nach den internationalen Übereinkommen nicht als chemische Waffe verboten.

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Laut der NGO Human Rights Watch (HRW) gehören Phosphor-Waffen aber zu den «grausamsten» der modernen Kriegsführung. Sie würden «lebenslanges menschliches Leid» verursachen. Laut der NGO sei Phosphor etwa auch 2017 im Kampf der US-Koalition gegen den IS eingesetzt worden. HRW hatte die Koalition beschuldigt, es in stark besiedelten Gebieten im Irak und in Syrien eingesetzt zu haben.