Lufthansa und ITA: EU-Kartellbehörden verschieben Entscheidung
Die EU-Kommissionen müssen entscheiden, ob die Lufthansa über 40 Prozent der ITA kaufen darf. Nun schoben sie die Frist auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa will bei dem italienischen Pendant ITA einsteigen.
- Doch die EU-Kommissionen verhindern die Übernahme aufgrund von Kartell-Sorgen.
- Nun schoben sie ihre Entscheidung weiter nach hinten.
Die Europäische Union muss sich entscheiden: Darf die Lufthansa 41 Prozent der Anteile der italienischen Fluggesellschaft ITA übernehmen? Die EU verlängerte nun die Frist ihrer Entscheidung um eine Woche auf den 13. Juni, wie die Kommission auf ihrer Website bekannt gab.
Das Angebot von Lufthansa beläuft sich auf beachtliche 325 Millionen Euro (umgerechnet etwa 317 Millionen Franken). Die deutsche Fluggesellschaft hat im Laufe dieses Monats ein Paket von Abhilfemassnahmen vorgelegt. Dadurch soll sie die kartellrechtliche Genehmigung für das Geschäft erlangen.
Darf Lufthansa die ITA übernehmen?
Die Kommission äusserte Bedenken hinsichtlich des Einflusses dieser geplanten Übernahme auf den Wettbewerb in verschiedenen Bereichen. Insbesondere betreffen diese Bedenken laut «Market Screener» Kurzstreckenflüge zwischen Italien und mitteleuropäischen Ländern. Aber auch Langstreckenflüge zwischen Italien und den USA, Kanada und Japan erscheinen problematisch.
Zudem würde durch die Übernahme die bereits dominante Position von ITA am Hauptflughafen Mailand weiter gestärkt werden.
Die italienische Regierung hat die Kommission aufgefordert, eine zeitnahe Entscheidung über das Schicksal von ITA zu treffen. ITA ist der Nachfolger der ehemaligen Fluggesellschaft Alitalia.