Regierungschef

Italiens Regierungschef kritisiert Impfstoff-Hersteller

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Italien,

Giuseppe Conte greift die Impfstoff-Hersteller Pfizer/Biontech und Astrazeneca an: Dem italienischen Regierungschef geht die Lieferung zu langsam.

giuseppe conte
Italiens Ex-Regierungschef Giuseppe Conte. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Impfdosen werden verringert und verzögert nach Italien geliefert.
  • Jetzt hat Regierungschef Conte die Reduzierungen als «besorgniserregend» bezeichnet.
  • Die Verzögerungen würden schwere Vertragsverletzungen darstellen, so Conte.

Wegen der verzögerten und verringerten Corona-Impfstoff-Lieferungen hat Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte die Hersteller öffentlich scharf angegriffen. Er nannte Reduzierungen bei Pfizer-Biontech und Astrazeneca besorgniserregend.

Auf Facebook schrieb Conte am Samstagabend: «Diese Verlangsamungen der Lieferungen stellen schwere Vertragsverletzungen dar, die in Italien und anderen europäischen Ländern enorme Schäden verursachen (...)». Es gebe «direkte Auswirkungen auf das Leben und die Gesundheit der Bürger» sowie auf Italiens von der Pandemie stark angegriffene Wirtschaft.

Pfizer
Biontech/Pfizer hat vorübergehend Impfstofflieferungen gekürzt. - AFP/Archiv

Nach den Lieferproblemen bei Pfizer-Biontech hatte vergangene Woche der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca angekündigt, zunächst weniger Dosen an die EU abzugeben als geplant. Die Zulassung dieses Impfstoffs wird in Kürze erwartet.

Conte will rechtlich gegen Astrazeneca vorgehen

«Wenn sich die Reduzierung der im ersten Quartal zu verteilenden Dosen um 60 Prozent bestätigt, würde das bedeuten, dass in Italien 3,4 Millionen Dosen statt 8 Millionen geliefert würden», schrieb der Jurist Conte.

Gesundheitsminister Roberto Speranza habe mit Astrazeneca gesprochen. Conte kündigte den Einsatz rechtlicher Instrumente an, wie man es bei Pfizer-Biontech schon tue. Rom wolle Druck machen zur Einhaltung der Verträge.

Coronavirus
Eine Impfung. (Archivbild) - Keystone

Italiens Gesundheitsbehörden hatten schon Mitte Januar die Ankündigung des US-Pharmakonzerns Pfizer, der mit dem deutschen Partner Biontech kooperiert, zur zeitweisen Senkung der Corona-Impfdosen kritisiert. In dem Mittelmeerland mit seinen 60 Millionen Einwohnern wurden bis Samstag nach offiziellen Angaben über 1,34 Millionen Impfdosen gespritzt.

Kommentare

Weiterlesen

carabinieri
10 Interaktionen
«Gewaltbereit»
22 Interaktionen
Laut CDC

MEHR IN NEWS

Nach Flugzeugabsturz
Kapo SO
6 Interaktionen
Am Hauptbahnhof SO
Mindestens ein Toter
Eigenheim
145 Interaktionen
«Wird schwieriger»

MEHR REGIERUNGSCHEF

Polens Regierungschef Tusk stellt Vertrauensfrage im Parlament
2 Interaktionen
Tusk
China
2 Interaktionen
London
14 Interaktionen
Warschau
Pedro Sánchez
8 Interaktionen
Amtsmissbrauch

MEHR AUS ITALIEN

Gennaro Gattuso
3 Interaktionen
Spalletti-Nachfolger
italien
13 Interaktionen
Italien
Parade
11 Interaktionen
Hitze, Musik, Politik