Diplomaten: Selenskyj zum Gipfel der Arabischen Liga eingeladen

Am Freitag findet in Dschidda der Gipfel der Arabischen Liga statt. Der Ehrengast: Wolodymyr Selenskyj.

Selenskyj richtet sich in einer Videoansprache an die ukrainische Bevölkerung. (Archivbild) - Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Saudi-Arabien könnte im Ukraine-Krieg eine vermittelnde Rolle einnehmen.
  • Einerseits hat das Land diplomatische Beziehungen zu Russland aufrechterhalten.
  • Andererseits sprach es der Ukraine finanzielle Unterstützung zu.

Der saudi-arabische König Salman hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Diplomaten zufolge zum Gipfel der Arabischen Liga am Freitag eingeladen. Aus Diplomatenkreisen erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag, dass Selenskyj als Ehrengast des Gipfels in der saudischen Stadt Dschidda erwartet wird.

Die Teilnahme Selenskyjs biete eine Gelegenheit, um über eine Lösung des russisch-ukrainischen Krieges zu sprechen, hiess es.

Dabei könnten mögliche Wege zur Aufnahme von Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew diskutiert werden, so arabische Diplomaten in Riad. Eine Bestätigung aus Kiew gibt es bisher nicht.

Der umstrittene saudi-arabische König Salman. - keystone

Saudi-Arabien hatte in der Vergangenheit bereits mehrmals angeboten, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. Der saudische Aussenminister Faisal bin Farhan besuchte Ende Februar und Anfang März Kiew und Moskau und traf dort seine Amtskollegen in beiden Ländern.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar 2022 hat Saudi-Arabien auch diplomatische Beziehungen zu Russland aufrechterhalten. Riad hatte im Oktober letzten Jahres ausserdem zugesagt, der Ukraine humanitäre Hilfe in Höhe von 400 Millionen US-Dollar bereitzustellen.

Am Freitag findet in Dschidda der Gipfel der Arabischen Liga statt. Saudi-Arabiens König Salman ist Gastgeber des Treffens der 22 Mitglieder zählenden regionalen Organisation. Zum Treffen wird erstmals seit 2011 wieder der syrische Präsident Baschar al-Assad erwartet.

Die Mitgliedschaft Syriens in der Organisation war zwölf Jahre lang ausgesetzt. Gründe dafür waren unter anderem die gewaltsame Niederschlagung von friedlichen Massenprotesten, die brutale Unterdrückung der Protestbewegung und die schweren Menschenrechtsverletzungen. Die Liga hatte die Suspendierung Syriens am 7. Mai aufgehoben, ohne dass es zu einem erhofften demokratischen Wandel gekommen ist.