Coronavirus: Diese Länder verschärfen ihre Regeln wieder

Die Delta-Variante des Coronavirus ist weltweit auf dem Vormarsch. Während die Schweiz öffnet, reagieren einige Länder auf die Bedrohung.

Reisende werden bei der Ankunft im Flughafen von Tel Aviv auf das Coronavirus getestet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufgrund der Delta-Variante droht eine erneute Verschärfung der Corona-Massnahmen.
  • Einige Länder haben bereits auf die aggressive Variante des Coronavirus reagiert.
  • In Moskau macht die Delta-Variante bereits 90 Prozent der Corona-Neuinfizierten aus.

Während in der Schweiz viele Massnahmen gegen das Coronavirus gefallen sind, verhängen einige Staaten wieder strickte Massnahmen.

Grund ist die aggressive Delta-Variante. Die zuerst in Indien nachgewiesene Mutation des Coronavirus sorgt für einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen. Gemäss der EU-Gesundheitsbehörde könnte die Delta-Variante bis Ende August für bis zu 90 Prozent der neuen Infektionen verantwortlich sein.

In Indien sorgte die Delta-Variante des Coronavirus für einen enormen Anstieg von Neuinfektionen. - dpa

Einzelne Länder haben bereits auf die Delta-Variante reagiert und neue Massnahmen und Lockdowns verhängt. Zuletzt etwa Australien: Seit Samstag gilt in der Millionenmetropole Sydney und den umliegenden Regionen ein zweiwöchiger Lockdown. Bewohner müssen bis auf wenige Ausnahmen zu Hause bleiben.

Auch in Perth wurden Beschränkungen verordnet. Im Grossraum Darwin gilt seit Sonntag für zwei Tage ein «voller Lockdown».

Zweithöchste Alarmstufe in Südafrika

Auch Südafrika hat seine Beschränkungen aufgrund der Infektionszahlen der Coronavirus deutlich verschärft. Das zahlenmässig am schwersten von der Pandemie betroffene Land Afrikas hat die Corona-Alarmstufe auf die zweithöchste angehoben.

Impf-Kampagne in Südafrika. - Keystone

Besonders betroffen sind die Städte Pretoria und Johannesburg. Nun wurde im Land eine nächtliche Ausgangssperre ab 21 Uhr verhängt. Zudem gilt ein Alkoholverbot sowie ein Versammlungsverbot im Freien.

Coronavirus: «Freedom Day» in England verschoben

Bitter ist der Anstieg der Fallzahlen auch für Briten-Premier Boris Johnson. Im Februar erklärte er den 21. Juni zum «Freedom Day». Dann sollten im Land alle Restriktionen fallen.

Doch zuletzt stiegen die Fallzahlen rasant an, der «Freedom Day» wurde auf den 19. Juli verschoben. Ob das Datum eingehalten werden kann, ist alles andere als klar.

Premier Boris Johnson trägt eine Maske mit dem Union Jack. - dpa

Seit Anfang Juni zeigen auch die Zahlen in Russland steil nach oben. Das Land registrierte zuletzt über 20'000 Neuinfizierte – so viele wie seit Anfang des Jahres nicht mehr.

In der Region um St. Petersburg sind laut Medienberichten viele Krankenhäuser überlastet. In Moskau seien bereits 90 Prozent der Ansteckungen auf die Delta-Variante zurückzuführen.

Darum wurden die Massnahmen bereits verschärft. Restaurants dürfen etwa ihre Innenräume nur noch für Geimpfte oder Gäste mit PCR-Tests öffnen. Bürgermeister Sergej Sobjanin drohte zudem mit einem Lockdown. Als erste Region hat die Republik Burjatien am sibirischen Baikalsee bereits eine zweiwöchige Quarantäne verhängt.

Erneut Maskenpflicht in Israel

Brisant sind auch die Verschärfungen beim Impf-Vorreiter Israel. Vor einer Woche wurden wieder erstmals mehr als 100 Neuinfektionen pro Tag nachgewiesen. Das Mittelmeer-Land hat nun am Freitag seine Corona-Schutzmassnahmen verschärft. In geschlossenen Räumen gilt wieder eine Maskenpflicht.

Ein Schild am Strand von Parede in Lissabon informiert darüber, dass der Strand bewacht wird. - dpa

Auch in Portugal grassiert die Delta-Variante. Viele führen dies auf den Champions-League-Final in Porto Ende Mai zurück.

Nun wurde Hauptstadt Lissabon über das Wochenende zum zweiten Mal abgeriegelt. Hier seien mehr als 70 Prozent der Fälle auf die Delta-Variante zurückgeführt. Ebenso gelten neue Restriktionen in bekannten Badeorten.