35'000 Menschen demonstrieren in Bern für Gleichberechtigung
Am Samstag haben über 10'000 Menschen in Bern für Gleichberechtigung und gegen Femizide demonstriert. Laut Veranstaltenden waren es 35'000 Teilnehmende.

Mehr als zehntausend Menschen sind am Samstag in Bern auf die Strasse zu gegangen, um gegen geschlechtsspezifische Gewalt, für mehr Mitbestimmung und gleiche Rechte für alle zu demonstrieren. Die Umzugsroute führte bei brütender Hitze von der Schützenmatte durch die Innenstadt vors Bundeshaus. «United in Resistance – Vereint im Widerstand» lautete das Motto des Feministischen Streikkollektivs Bern.
Die Schweiz erlebe zurzeit einen antifeministischen Rückschlag, hiess es in einem Aufruf. Die Zahl der Femizide sei in diesem Jahr stark angestiegen, und in der Politik seien konservative Wertvorstellungen erstarkt.
Forderungen nach gesetzlichen Änderungen
Die Veranstalterinnen sprachen von 35'000 Teilnehmenden an der Kundgebung. Die Demonstrierenden forderten unter anderem einen sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen für alle. Zudem verlangten sie die gesetzliche Einführung eines dritten und eines offenen Geschlechtseintrags sowie das Recht auf Einbürgerung nach fünf Jahren für alle Migrantinnen, Migranten und Geflüchteten.
Ihren Forderungen gaben sie Ausdruck mit Parolen wie «My body – my choice» oder «Eure Kinder denken alle queer». In einer Schweigeminute wurde allen Frauen und queeren Menschen gedacht, die weltweit von patriarchaler und sexualisierter Gewalt betroffen sind.
«Es sind keine Einzelfälle. Es sind Femizide!»
«In der Schweiz wird aktuell fast jede Woche eine* von uns getötet», hiess es. «Es sind keine Einzelfälle. Es sind Femizide! Diesen geht immer systematische Unterdrückung voraus.»