China testet per Anal-Abstrich auf Coronavirus

Als wäre der Nasen-Rachen-Abstrich noch nicht unangenehm genug: Die chinesischen Behörden nehmen Corona-Tests nun auch per Anal-Abstrich vor.

China hatte das Infektionsgeschehen weitgehend unter Kontrolle. - CNS/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In China werden Personen neu auch per Anal-Abtrich auf das Coronavirus getestet.
  • Die ungewöhnliche Testmethode ist laut Ärzten effizienter.

Wie bitte? In China testen Ärzte ihre Patienten nun auch per Anal-Abstrich auf das Coronavirus.

Diese Methode könne «die Nachweisrate bei infizierten Personen erhöhen», da das Virus im Anus länger nachweisbar sei als in den Atemwegen. Dies sagte Li Tongzeng, ein leitender Arzt des You'an Krankenhauses in Peking, dem staatlichen Fernsehsender CCTV. Dem Sender zufolge wird jedoch weiterhin grossteils per Rachen- und Nasen-Abstrich getestet, da die Anal-Methode nicht sehr «angenehm» sei.

Einsatz bei Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko

Der Anal-Abstrich kommt demnach vor allem bei Menschen, bei denen ein hohes Risiko einer Coronavirus-Infektion besteht, zum Einsatz. Vergangene Woche war dies laut CCTV bei Bewohnern mehrerer Viertel Pekings mit bestätigten Corona-Infektionen der Fall. Auch Bürger in Quarantäne wurden demnach auf diese Weise getestet.

In den vergangenen Wochen wurden wegen vereinzelter kleiner Ausbrüche mehrere Städte im Norden Chinas abgeriegelt und Massentests vorgenommen. Wegen der weltweit steigenden Infektionszahlen hat China zudem seine Einreiseregeln verschärft. Alle Reisenden müssen bei ihrer Ankunft mehrere negative Test-Ergebnisse vorweisen und sich mindestens 14 Tage in Quarantäne begeben.

Internet nimmt's mit schwarzem Humor

Die Internetnutzer reagierten mit schwarzem Humor auf das neue Test-Vorgehen. «Ich habe zwei Anal-Abstriche gemacht, jedes Mal musste ich danach einen Rachen-Abstrich machen - ich hatte solche Angst, dass die Krankenschwester vergisst, ein neues Stäbchen zu benutzen», scherzte ein Nutzer auf der Plattform Weibo.