Odi-Rivale Sarrazin verrät Details zu Horror-Sturz

Nicola Wittwer
Nicola Wittwer

Frankreich,

Cyprien Sarrazin verlor letzte Saison beinahe sein Leben. Jetzt arbeitet der Franzose am Comeback, das noch einige Zeit warten muss.

Cyprien Sarrazin
Plant mit der Rückkehr in den Weltcup: Cyprien Sarrazin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Interview spricht Cyprien Sarrazin über seinen Sturz und die Comeback-Pläne.
  • Nach dem Unfall in Bormio sei er «nicht weit am Tod vorbeigeschrammt».
  • Bei der Operation wurde dem Speed-Star die halbe Schädeldecke entfernt.

Fast ein Jahr nach seinem schlimmen Trainingssturz in Bormio (I) geht es Cyprien Sarrazin wieder gut.

Der französische Speed-Spezialist will in den Weltcup zurückkehren, jedoch nicht zu früh. Den Olympia-Winter lässt er ganz aus.

In einem ausführlichen Interview mit «Eurosport» erzählt der 31-Jährige von seinen Plänen – und dem Sturz, der ihn fast das Leben kostete.

«Ein unfassbares Glück»

«Es geht mir wirklich gut, ich bin glücklich. Ich habe alle Fähigkeiten zurückgewonnen, nur meine Knie schränken mich noch ein. Aber ansonsten habe ich keine Spätfolgen», sagt Sarrazin elf Monate nach dem Bormio-Horror.

Es hindere ihn nichts mehr daran, «wieder der zu sein, der ich mal war. Das ist ein unfassbares Glück – ich bin mir dessen gar nicht genug bewusst.»

Cyprien Sarrazin
Der Sturz kostete Cyprien Sarrazin beinahe das Leben. - keystone

Der Franzose profitierte in Bormio von der Anwesenheit eines Neurochirurgen. Dieser war nur da, weil Bormio als Olympia-Austragungsort der Skirennen einen Test machte. «Wäre es nur ein normaler Weltcup gewesen, wäre ich nicht mehr hier.»

«Bei allem Unglück war ich der grösste Glückspilz des Universums», sagt Sarrazin deshalb. «Normalerweise gibt es nicht viele, die ohne Spätfolgen in ein normales Leben zurückfinden. Ich konnte schon drei Monate später wieder Sport machen.»

Bei der Operation in Italien waren laut dem Skifahrer vier Ärzte bis zu sechs Stunden lang an der Arbeit. Nun ziert eine Narbe den Kopf von Sarrazin. «Sie haben mir die Hälfte meiner Schädeldecke abgenommen und es war haarscharf, dass ich keine Spätfolgen zurückbehalten habe.»

Auf die Narbe sei er stolz, gesteht Sarrazin – er habe dort deshalb auch die Haare abrasiert.

Wird Cyprien Sarrazin an seine alten Leistungen anknüpfen können?

Erinnern kann sich der 31-Jährige an den fürchterlichen Sturz nicht. Die Erinnerung höre 40 Meter davor auf und komme erst sechs Tage danach wieder auf.

Im Spital habe er beim Aufwachen realisiert, «dass irgendwas Krasses passiert sein muss». Gegenüber dem Spitalpersonal habe er zuerst nicht richtig sprechen können. Zudem sah er eine Zeit lang doppelt.

«Würde absolut gar nichts ändern»

Knapp ein Jahr danach hat der fünffache Weltcupsieger Lust auf ein Comeback. «Wenn ich merke, dass es für Hochleistungssport nicht reicht, würde ich aufhören – das ist sicher. Ich will keine halben Sachen machen und das bedeutet viel Arbeit, besonders was meine Knie angeht – da sind die Knorpel entzündet.»

Für die Rückkehr wolle er sich aber Zeit lassen, «es geht nicht um eine Rückkehr in diesem Winter und auf diesem Weg ist alles möglich. Das hat meine Mutter, meinen Vater, meine Schwester beruhigt.»

Die nächsten Winterspiele im Februar – am Ort seines schweren Sturzes – wird der 31-Jährige auch nicht besuchen.

Cyprien Sarrazin
Derzeit machen Cyprien Sarrazin noch die Knie zu schaffen. - keystone

Die Frage, ob er rückblickend etwas an seiner Karriere ändern würde, verneint Cyprien Sarrazin.

«Nein, ich würde absolut gar nichts ändern wollen. Selbst das Schlimmste, was mir hätte passieren können, als ich nicht weit am Tod vorbeigeschrammt bin, ist gut ausgegangen. Das hat mich Dinge erleben lassen, die ich nie gedacht hätte zu erleben. Das Positive zu sehen, selbst in den schwersten Momenten – das habe ich gelernt.»

Kommentare

Weiterlesen

Marco Odermatt Cyprien Sarrazin
3 Interaktionen
«Normales Leben»
a
2 Interaktionen
Nach Horror-Sturz
Cyprien Sarrazin Marco Odermatt
2 Interaktionen
Nach Horror-Sturz

MEHR IN SPORT

Rafel Navarro
25 Interaktionen
2:3 gegen Wales
Wyler
2 Interaktionen
«Blue»-Moderator
Ana Ivanovic Bastian Schweinsteiger
17 Interaktionen
Ehe-Aus
Mall Frick
2 Interaktionen
Sohn fragt

MEHR AUS FRANKREICH

switch 2 assassin's creed shadows
4 Interaktionen
Spiel
Friedrich Merz
23 Interaktionen
Friedensberatungen
Ukraines Präsident Selenskyj (links) und Frankreichs Präsident Macron
20 Interaktionen
Treffen
Comic-Festival in Angoulême
Frankreich