Lara Gut-Behrami: Chefcoach widerspricht Kreuzbandriss-Ferndiagnose
Lara Gut-Behrami ist im Super-G-Training von Copper Mountain (USA) schwer gestürzt. Nun sind die schlimmsten Befürchtungen eingetroffen. Oder doch nicht?

Das Wichtigste in Kürze
- Lara Gut-Behrami stürzt im Super-G-Training von Copper Mountain (USA).
- Die 34-Jährige hat sich dabei am Knie verletzt.
- Gut-Behramis Chirurg sagt, dass Kreuz- und Innenband gerissen seien.
- Cheftrainer Beat Tschuor widerspricht: «Es gibt Hoffnung»
Erst Mega-Schock, jetzt Mega-Wirbel um Lara Gut-Behrami!
Die Schweizer Skirennfahrerin ist im Super-G-Training von Copper Mountain (USA) gestürzt. Ihr Chirurg Olivier Siegrist verkündet daraufhin gegenüber «Le Nouveliste»:
«Sie hat mich angerufen und gesagt, dass sie mich sehen möchte, weil ich ihr Knie kenne. Ihr vorderes Kreuzband und ihr inneres Seitenband sind gerissen. Ausserdem hat sie eine Meniskusverletzung», fährt Siegrist fort.
Der Schweizer Cheftrainer Beat Tschuor kann dies hingegen kurz darauf nicht bestätigen.
Beim «Blick» hält er dagegen: «Was ich sagen kann, ist, dass sie eine leichte Gehirnerschütterung hat. Und das linke Knie scheint eine Verletzung zu haben, es ist aber überhaupt nicht klar. Alles, was man liest, sind Spekulationen.»
Karriereende? «In keiner Art und Weise»
Siegrist habe die Athletin noch nicht vor Ort gesehen. Ganz im Gegensatz zu den Ärzten, die in Amerika seien. «Und von diesen Ärzten haben wir die klare Info: Nächste Woche wird in Genf untersucht, dann wissen wir mehr.»

Er habe ebenfalls zweimal mit Lara Gut-Behrami telefoniert. Um ein Karriereende sei es noch nicht gegangen – «in keiner Art und Weise». Klar sei es für das Schweizer Team ein «riesiger Schlag.» Aber: «Ich halte mich an der Hoffnung fest.»
Auch die Heimreise sei mittlerweile organisiert. Am Sonntag werde sie in der Schweiz landen.
Das sagt Gut-Behrami-Arzt Siegrist
Damit widerspricht Tschuor Gut-Behramis Chirurg erneut.
Siegrist sagte nämlich: «Alle Flüge sind ausgebucht. Sie wird erst am Sonntagabend in Mailand landen. Es wird also Montag oder Mittwoch werden» bis zur Untersuchung.

Siegrist operierte Gut-Behrami bereits 2017, als sie sich am Kreuzband verletzte. Das gleiche Knie ist nun erneut betroffen. «Ich habe ihr auch gesagt, dass ich sie gerne untersuchen würde.»
Aber: «Ich arbeite nicht mehr. Daher wird sie mein Nachfolger im Hôpital de la Tour in Genf, Julien Billières, untersuchen. Er wird der zuständige Chirurg sein.»
«Lara Gut-Behrami jammert nicht»
Wie geht es der zweifachen Gesamtweltcupsiegerin mit der Hiobsbotschaft?
Siegrist sagte über sein Telefonat: «Sie ist natürlich sehr enttäuscht. Aber sie ist sich bewusst, dass Verletzungen ein Risiko sind, dem alle Skifahrer ausgesetzt sind. Sie jammert nicht. Sie ist eine aufrichtige Sportlerin.»
Auch ihm persönlich tue es sehr leid. «Sie hatte gesagt, dass dies ihre letzte Saison ihrer Karriere ist. Mit einem Podestplatz hatte sie in Sölden einen guten Start.»
Rennchef sah den Sturz: «Es war heftig»
Rainer Salzgeber, Rennchef von Gut-Behramis Ausrüster Head, sagte kurz nach dem Sturz zum «Blick»: «Ich habe ein Video des Sturzes gesehen. Es war heftig.»
Lara sei bei einer Bodenwelle mit der Hand am Tor hängengeblieben. «Danach überschlug sie sich. Ein kapitaler Sturz, wie man ihn auch bei anderen Athleten schon gesehen hat», so Salzgeber.
Karriere von Lara Gut-Behrami zu Ende?
Was stimmt nun? Viel Wirbel um die Verletzung von Lara Gut-Behrami.
Klar ist: Eine gravierende Blessur am Knie würde das Saison-Aus – und damit wohl auch das Ende ihrer glorreichen Karriere bedeuten
Im Februar finden die Olympischen Winterspiele in Cortina statt.
















