Das Virus wütet auch im Portemonnaie der Skisportler. Mindestens zwei der grossen Skifirmen müssen wegen der Corona-Krise Gehälter und Prämien kürzen.
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Das Coronavirus trifft auch den Skisport hart. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Skihersteller wurden von der Corona-Krise teilweise hart getroffen.
  • Die Folgen der Pandemie wirken sich auch in den Gehältern und Prämien der Skisportler aus.
  • So müssen die Athletinnen und Athleten nun Kürzungen hinnehmen.

Die Corona-Pandemie hat auch die Skihersteller mit ziemlicher Wucht getroffen. Zum Teil musste im Frühjahr die Produktion gänzlich eingestellt oder das Personal in Kurzarbeit geschickt werden. Zum Saisonende 2019/20 gingen die Verkäufe zurück. Im Hinblick auf den Winter 2020/21 halten sich die Händler mit Einkäufen der neuen Ski-Modelle noch zurück.

Die fehlenden Einnahmen bei den Ausrüstern der Top-Athletinnen und -Athleten haben direkte Folgen für die Ausgabenseite. Sparen ist angesagt. Wohl bei sämtlichen Skiherstellern haben (auch) die Rennabteilungen Budgetkürzungen hinnehmen müssen. Und diese Kürzungen bekommen nun zum Teil auch die Athletinnen und Athleten zu spüren.

Gehälter und Prämien erfahren Senkung

Fixgehälter sind nicht mehr in Stein gemeisselte Beträge. Auch vertraglich schon zugesicherte oder noch zu verhandelnde Prämien dürften damit für einige Weltcup-Athletinnen und -Athleten 2020/21 geringer ausfallen.

Als prominenter Vertreter der Rennfahrer hat sich vor wenigen Tagen Henrik Kristoffersen gegenüber «nrk.no» geäussert. Der Norweger ist von seinem Ausrüster Rossignol angefragt worden, ob er mit finanziellen Einbussen einverstanden sei.

Henrik Kristoffersen
Henrik Kristoffersen zeigt Verständnis für die derzeit schwierige finanzielle Lage. - keystone

Rossignol sei daran interessiert, die Qualität der Ausrüstung und des Servicepersonals trotz der schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten, so der Riesenslalom-Weltmeister.

Die Recherche von Nau.ch hat ergeben, dass Rossignol sämtliche bei der französischen Firma unter Vertrag stehenden Fahrerinnen und Fahrer angeschrieben hat. Der Ski-Hersteller bat darin um ein Entgegenkommen bei der Gehaltsreduktion. Neben den wirtschaftlichen Argumenten wird auch die Solidarität zu den betroffenen Mitarbeitenden der Firma als Grund für die Anfrage angegeben.

Die meisten Fahrerinnen und Fahrer und/oder deren Managements haben der von Rossignol vorgeschlagenen Reduktion offenbar zugestimmt.

Ausrüster von Shiffrin und Co. in ähnlicher Situation

Auch Atomic, u.a. Ausrüster von Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde, haben aus wirtschaftlichen Überlegungen zu einer ähnlichen Massnahme gegriffen.

Shiffrin
Atomic ist unter anderem der Ausrüster von Ski-Königin Mikaela Shiffrin. - Keystone

Joe Libra, Assistent von Atomic-Rennchef Christian Höflehner sagte: «Wir haben bei unseren Fahrerinnen und Fahrern das Fixum um 20 Prozent reduziert.»

«Alle Athletinnen und Athleten haben diesen Schritt, weil so unser Top-Service im Material- und Personalbereich aufrechterhalten werden kann, nachvollziehen können. Und diesem zugestimmt. Dieser Zusammenhalt freut mich besonders.»

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