«Ärgerlich» für Odi – Murisier «hasst diesen Sport»
Viele der hinteren Startnummern fahren beim Super-G in Gröden weit nach vorne. Ihre besseren Bedingungen sorgen bei den Top-Fahrern für leichten Frust.

Das Wichtigste in Kürze
- Jan Zabystran stiehlt beim Super-G in Gröden Marco Odermatt die Show.
- Nach den ersten 15 Startnummern verbessert sich die Sicht auf der Saslong.
- Top-Athleten fallen dadurch weit zurück – und können den Frust nicht verstecken.
«Logisch ist es irgendwo durch ärgerlich», sagt Marco Odermatt nach seinem zweiten Platz beim Super-G in Gröden.
Was ist passiert? Der Tscheche Jan Zabystran schnappt dem Nidwaldner mit der Startnummer 29 den Sieg weg – bei deutlich besseren Bedingungen. Ein Nachteil für die Top-Fahrer, die bei schlechterer Sicht die Saslong hinuntermussten.
Doch Odermatt zeigt Grösse: «Unser Sport ist einfach: Es geht von Start bis ins Ziel und er war schneller. Die Bedingungen muss man nicht gross ansprechen, es ist verdient», sagt der 50-fache Weltcupsieger zu SRF.
Trotzdem: «Ich hätte den Sieg gerne genommen.»
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Die Konsequenzen der sich verbessernden Bedingungen kriegt auch Stefan Rogentin zu spüren. Der Bündner liegt hinter Odermatt auf Rang zwei – dann fahren noch fünf Athleten zwischen die beiden Schweizer.
Nach Zabystrans Wunder-Lauf wird Rogentin am Ende Achter und meint gegenüber SRF: «So ist es halt.»
Diejenigen, die von den Bedingungen profitieren, «fahren auch gut Ski. Wenn sie einen guten Lauf haben, können sie halt vorne reinfahren.»

Er habe am Ende nicht mehr machen können mit seiner Nummer und sei mit sich zu 95 Prozent zufrieden. «Egal, ob die Piste besser oder schlechter wird: Auf unserem Niveau musst du es runterbringen, dass wenn es hinterher besser wird, du dich vorne bestätigen kannst.»
Beat Feuz: «Das ist Kehrseite eines solchen Rennens»
«Natürlich ist es schön fürs Rennen, dass die hinteren Nummern attackieren können», sagt SRF-Experte Beat Feuz während der Übertragung. Man müsse aber auch auf die Leidtragenden schauen.
So fallen etwa Justin Murisier und Dominik Paris aus den Top 20.

«Sind wir ehrlich», sagt Feuz, «die sind besser Ski gefahren als ein Romed Baumann, der Fünfzehnter wird.»
Das sei dann halt auch gemein. «Justin Murisier hat mir vorhin gerade geschrieben: ‹Ich hasse diesen Sport!›» Das habe der Walliser aber natürlich nicht so negativ gemeint, ergänzt Feuz lachend.
Murisier gehöre aber tatsächlich zu den Bestraften. «Das ist die Kehrseite eines solchen Rennens. Es werden auch diejenigen bestraft, die eigentlich wirklich gut Ski gefahren sind.»
















