Henri Laaksonen gibt gegen Landsmann Alexander Ritschard beim Matchball auf. Hat sich der Schweizer unsportlich verhalten? Bei Nau.ch ist man sich uneinig.
Henri Laaksonen
Henri Laaksonen gratuliert Landsmann Alexander Ritschard in Hamburg, nachdem er vor dem Matchball aufgegeben hat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Henri Laaksonen gibt beim Final des Challenger-Turniers beim gegnerischen Matchball auf.
  • Danach werfen ihm Tennis-Fans vor, dass er sich unsportlich verhalten habe.
  • Was ist Ihre Meinung? Die Nau.ch-Sportredaktion ist gespalten...
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Das sagt Sport-Redaktor Pascal Moser

Was Henri Laaksonen im Challenger-Final gegen Landsmann Ritschard macht, hat wenig mit Sportlichkeit zu tun. Ausgerechnet bei Matchball des Gegners aufzugeben, ist unterste Schublade.

Klar, musste er sich bereits vorher behandeln lassen – aber warum geht es ausgerechnet in diesem Moment nicht mehr?

Mit der Aufgabe bringt Laaksonen seinen Gegner um einen «echten» Sieg. Er hätte den Ball ja passieren lassen können, um keine gröbere Verletzung mehr zu riskieren. Aber mit dieser Aktion hat er sich definitiv keine Freunde gemacht – und zurecht einen Shitstorm im Netz kassiert.

Pascal Moser
Pascal Moser, Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch

Henri Laaksonen gibt beim Matchball auf: Ist das unsportlich?

Das sagt Sport-Redaktor Andrea Schüpbach

Henri Laaksonen kassiert einen Shitstorm, weil er auf seinen Körper hört. Wie bitte?

Das ist nicht unsportlich, sondern völlig richtig. Der Schaffhauser musste sich bereits zuvor im Match behandeln lassen. Er kämpft sich durch – fast bis zum Schluss. Im dümmsten Moment merkt er, dass es einfach nicht mehr geht.

Landsmann Alexander Ritschard lächelt am Netz – er scheint die Entscheidung im Gegensatz zu den Social-Media-Hatern zu akzeptieren. Ritschard gewinnt seinen ersten Challenger-Titel. Ob dies nun mit einer Aufgabe passierte oder nicht, das interessiert am Schluss niemanden mehr.

Laaksonen hat alles richtig gemacht. Egal wie schwierig eine Aufgabe ist, die Gesundheit geht immer vor. Roger Federer konnte Tennisspielen, bis er 41 Jahre alt war. Weil er im richtigen Moment stets auf seinen Körper gehört hat.

Und manchmal ist der richtige Moment halt bei Matchball.

SCB
Andrea Schüpbach ist Sport-Redaktor bei Nau.ch. - Nau.ch
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