Nach dem Sieg über Dominic Thiem im Final der Australian Open regt sich Srdjan Djokovic, Vater von Novak fürchterlich über die elitäre Tennis-Welt auf.
Novak Djokovic
Links: Novak Djokovic nimmt die Gratulationen von Dominic Thiem entgegen. Mitte: Rafael Nadal nach einem verlorenen Punkt. Rechts: Srdjan Djokovic, Vater von Novak. - Keystone, Twitter @TeddyCutler
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Das Wichtigste in Kürze

  • Novak Djokovic gehört trotz seiner enormen Erfolge nicht zu den beliebtesten Tennisprofis.
  • Sein Vater Srdjan teilt nun gegen die Fans, Dominic Thiem und Rafael Nadal aus.
  • Man könne es nicht akzeptieren, dass ein Serbe der Beste sei.

Novak Djokovic könnte einem Leid tun. Egal wo er auf der Welt antritt, nirgends bekommt er die Liebe der Fans zu spüren. Der Serbe hat sich längst daran gewöhnt und zieht aus der Aversion des Publikums noch mehr Stärke. Beispielsweise im Wimbledon-Final 2019, als er gegen Publikumsliebling Roger Federer zwei Matchbälle abwehrte und am Ende den Titel holte.

Auch in Melbourne keine Liebe für Djokovic

Im Final der Australian Open dieselbe Geschichte. Obwohl Djokovic in Melbourne längst Rekordsieger ist, unterstützte das Publikum vornehmlich Gegner Dominic Thiem. Und natürlich gewann der Serbe auch dieses enge Match.

Für seinen Vater ein absolutes No-Go. Im Interview mit der serbischen Zeitung «Telegraf» äusserte sich Srdjan Djokovic über den Final. Und wurde gegenüber Thiem gar ausfällig.

Novak Djokovic Australian Open
Novak Djokovic posiert mit dem Pokal der Australian Open in der Garderobe.
Novak Djokovic Australian Open
Novak Djokovic küsst den Pokal der Australian Open.
Novak Djokovic Australian Open
Novak Djokovic posiert vor der Skyline von Melbourne.
Novak Djokovic
Novak Djokovic bejubelt einen Punkt gegen Dominic Thiem.
Novak Djokovic
Novak Djokovic im Einsatz gegen Roger Federer an den Australian Open 2020.
Novak Djokovic
Novak Djokovic jubelt über seinen Titelgewinn an den Australian Open 2020.
Novak Djokovic
Novak Djokovic im Einsatz an den Australian Open.
Novak Djokovic ballt nach einem Sieg die Faust. Foto: Michael Dodge/AAP/dpa
Novak Djokovic ballt nach einem Sieg die Faust. Foto: Michael Dodge/AAP/dpa
Novak Djokovic
Novak Djokovic im Einsatz gegen Jan-Lennard Struff an den Australian Open 2020.
Novak Djokovic
Novak Djokovic im Einsatz an den Australian Open 2020.
Gedenken an Kobe Bryant: Novak Djokovic (r) und John McEnroe. Foto: Lukas Coch/AAP/dpa
Gedenken an Kobe Bryant: Novak Djokovic (r) und John McEnroe. Foto: Lukas Coch/AAP/dpa
Novak Djokovic Australian Open
Novak Djokovic beantwortet nach den Australian Open 2020 gut gelaunt Fragen.

«Respektlos gegenüber Novak»

«Der siebenfache Champion spielt auf dem Center Court, wo er noch nie ein Match verloren hat, im Final. Und er spielt gegen irgendeinen Österreicher, und sie feuern den auch noch an. Stell dir mal die Respektlosigkeit gegenüber Novak vor», so Srdjan Djokovic. «Das ist unglaublich, aber es ist das Gleiche wie in London und New York.»

Hat Srdjan Djokovic recht?

Thiem habe zudem keine zwei Sätze gewonnen, Novak habe sie verloren. Und auch mit Rafael Nadal hat Srdjan Djokovic ein Hühnchen zu rupfen.

Auch wütend auf Nadal

«Als Serbien in Sydney den ATP Cup gewann, waren viele serbische Fans da. Nadal konnte damit nicht umgehen. Das passiert Novak überall auf der Welt seit 15 Jahren und er beschwert sich nie. Sei ein Mann, Rafa, nimms sportlich und sag Novak ‹Gut gemacht!›»

Rafael Nadal Dominic Thiem
Rafael Nadal drückte Dominic Thiem im Final der Australian Open 2020 gegen Novak Djokovic die Daumen. - Keystone

Für Nadal sei es überall so, wie es für Djokovic in Sydney gewesen sei. «Überall in der reichen westlichen Welt, wo die Leute denken, sie stehen über uns. Was sie nicht tun, wie wir bewiesen haben.»

Ein Sport für reiche Leute

«Tennis ist ein Sport für reiche Leute. Sie können nicht verstehen, dass einer aus dem armen, kleinen Serbien der weltbeste Spieler war für die letzten zehn Jahre. Wenn sie seinen Gegner anfeuern, gibt ihm das nur noch mehr Energie.

Roger Federer
Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic könnten nach den Australian Open 2020 je 20 Grand-Slam-Titel haben. - Keystone

Bereits in diesem Jahr gleichziehen?

Er wird der Beste der Geschichte werden, in jeder Hinsicht. Er ist der Beste, er ist ein Serbe aus Serbien. Und wenn er seine Karriere beendet, wird er in seinem Land, in seiner Stadt wohnen.»

Bereits in diesem Jahr soll Djokovic mit Federer gleichziehen: «Er wird die drei anderen Grand Slams in dieser Saison gewinnen. Er wird im Oktober mehr Wochen als Nummer eins haben als Federer. Und er wird auch die Olympischen Spiele in Tokyo gewinnen.»

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