Olympia 2021: Rassistische Äusserung von deutschem Rad-Direktor
Der Direktor des deutschen Rad-Teams sorgt an Olympia 2021 für einen Rassismus-Eklat. Die Leistungen der Fahrer werden daher zur Nebensache.

Das Wichtigste in Kürze
- Die deutschen Rad-Rennfahrer blieben hinter den Erwartungen.
- Durch eine rassistische Äusserung vom Rad-Direktor sind die Leistungen nebensächlich.
- Patrick Moster entschuldigt sich im Nachhinein und begründet sein Fauxpas mit Stress.
Wie schon 2016 bleiben die deutschen Strassenradsportler ohne olympische Medaille. Dies war nach einer rassistischen Entgleisung des Sportchefs allerdings kein Thema mehr.
Abgesehen von der sportlichen Bilanz sorgte Sportdirektor Patrick Moster im letzten Rennen auf der Highspeed-Rennstrecke für eine verbale Entgleisung.

Moster sorgt für Rassismus-Eklat an Olympia 2021
«Ich stand in der Verpflegung und habe Nikias Arndt angefeuert. Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es tut mir unendlich leid, ich kann nur aufrichtig um Entschuldigung bitten.»
«Ich wollte niemanden diskreditieren», sagte Moster der Deutschen Presse-Agentur. Platz sechs von Lisa Brennauer und Rang 15 für Max Schachmann im Einzelzeitfahren rückten in den Hintergrund.

Moster wollte Nikias Arndt anfeuern, den vor dem Kölner fahrenden Algerier einzuholen. Dabei liess er sich zu einem rassistischen Aussetzer verleiten. «Die Aussage ist nicht akzeptabel», betonte Rudolf Scharping, der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer. Er kündigte Gespräche nach Olympia an, verwies aber ähnlich wie Moster selbst auf den «besonderen Stress» des Männer-Teams in Japan.
«Wir haben selbst viele Bekannte mit nordafrikanischen Wurzeln, wie gesagt, es tut mir leid», betonte der 54-Jährige. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) reagierte umgehend und kündigte Konsequenzen an. «Es ist wichtig, dass sich Patrick Moster unmittelbar nach dem Wettkampf entschuldigt hat. Wir werden noch heute das persönliche Gespräch mit ihm suchen und die Situation aufarbeiten», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.