Zerfällt Red Bull? Hamilton will Adrian Newey zu Ferrari locken

Die Affäre rund um Teamchef Christian Horner wird für das Formel-1-Erfolgsteam Red Bull zu einer Zerreissprobe. Hinter den Kulissen tobt ein Machtkampf zwischen den Besitzern des Energy-Drink-Konzerns. Horner hat die Unterstützung der thailändischen Mehrheits-Eigentümer, während die europäische Seite den Teamchef abzusägen versucht.

In diesem Machtkampf wird das über Jahre hinweg aufgebaute Formel-1-Erfolgsteam plötzlich zum Spielball. Und der Einfluss von Horner auf den Rennstall könnte sich am Ende als fatal erweisen: So wird zuletzt bereits intensiv über einen möglichen Abgang von Superstar Max Verstappen spekuliert.

Aber auch ein anderer wesentlicher Erfolgs-Faktor wird umworben: Star-Designer Adrian Newey, der als enger Freund von Horner gilt, soll eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag haben. Diese würde dann greifen, wenn Horner seinen Posten räumen muss – was angesichts der aktuellen Affäre nicht ausgeschlossen ist.

Und gemäss «Motorsport-Total.com» zeichnen sich zwei realistische Destinationen für das Aerodynamik-Genie ab: Option A wäre ein Wechsel zu Mercedes, potenziell sogar zusammen mit Dreifach-Weltmeister Max Verstappen. Und Option B – vielleicht noch einmal reizvoller – wäre ein Wechsel zu Ferrari.

Newey hatte in der Vergangenheit betont, dass er in seiner Karriere nicht viel bereue. Ganz oben auf der Liste sei aber, nie für Ferrari gearbeitet zu haben. Und auch, dass es nie eine Zusammenarbeit mit Michael Schumacher und Lewis Hamilton gab, reut den Briten. Mit einem Wechsel könnte er gleich zwei dieser «Bucket-List»-Punkte abhaken.

Lewis Hamilton will einen Abschied des Star-Designers von Red Bull auch nicht ausschliessen. Schliesslich sorgte der Brite gerade erst selbst mit seinem spektakulären Abgang von Mercedes am Saisonende für Aufregung. «Mein Wechsel hat gezeigt, dass alles möglich ist», so Hamilton in Saudi-Arabien.

Allerdings spielt Hamilton die Bedeutung von Newey bei Red Bull ein wenig herunter. «Ich weiss, dass Adrian das ganze Lob für die Arbeit von allen einsackt. Natürlich ist er ein grosser Teil davon. Aber es gibt so viele Ingenieure, die im Hintergrund Teil der Entwicklung sind – es liegt nicht an einer Person.»