Laut Teamchef Mattia Binotto könne es Jahre dauern, ehe die Scuderia Ferrari wieder an der Spitze der Formel 1 mitmischt. Er bittet die Fans um Geduld.
Mattia Binotto Scuderia Ferrari
Mattia Binotto, Teamchef der Scuderia Ferrari, bei der Präsentation des Ferrari SF1000. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ferrari-Teamchef Mattia Binotto erwartet eine lange Genesungsperiode für sein Team.
  • Es werde Jahre dauern, ehe die Scuderia wieder um Siege mitfahre, so der Italiener.
  • Der Fokus in Maranello richtet sich schon jetzt auf die Saison 2022.

Die Fans der Scuderia Ferrari machen aktuell eine schwierige Zeit durch. Von Rennsiegen oder gar dem ersehnten ersten WM-Titel seit 2007 ist man meilenweit entfernt. Das «cavallino rampante», das springende Pferd, ist längst zum lahmen Ackergaul geworden.

Und Teamchef Mattia Binotto mahnt ausgerechnet vor dem Heimspiel in Monza, dass auf rasche Besserung nicht zu hoffen ist. «Wenn man sich die siegreichen Epochen in der Formel 1 ansieht, hat es immer viele Jahre gedauert. In der Formel 1 gibt es keine silberne Kugel, keine Wunderlösung.»

Schafft Ferrari in dieser Saison noch die Trendwende?

Wie lange es dauere, bis Ferrari wieder an der Spitze mitmischen könne, wisse er nicht. 2021 werde es aber keine Besserung geben – das verhindern die Sparmassnahmen, zu denen ein Entwicklungsstopp gehört. «Unser Motor ist für diese Saison eingefroren, da können wir also nichts machen», erinnert Binotto.

Binotto legt den Fokus auf die Saison 2022

Das Aggregat für die kommende Saison befinde sich derzeit in Entwicklung. «Es entwickelt sich auf dem Prüfstand im Moment ganz gut», verspricht der 50-Jährige. «Beim Auto gibt es einige Beschränkungen, was die Entwicklung für 2021 betrifft.»

Auch deshalb richte die Scuderia Ferrari den Blick schon jetzt auf die übernächste Saison. «Der Hauptplan ist, dass wir uns auf die nächsten Jahre konzentrieren – nicht nur 2021, sondern auch 2022. Um dort stärker zu sein, müssen wir sichergehen, dass wir die Schwächen von heute verstehen und an ihnen arbeiten.»

Sebastian Vettel Ferrari Mugello
Sebastian Vettel verlässt am Steuer des Ferrari SF71H die Box in Mugello.
Charles Leclerc Ferrari Mugello
Charles Leclerc verlässt am Steuer des Ferrari SF71H die Box in Mugello.
Sebastian Vettel Ferrari Mugello
Sebastian Vettel im Cockpit des Ferrari SF71H in Mugello.
Sebastian Vettel Ferrari Mugello
Sebastian Vettel am Steuer des Ferrari SF71H in Mugello.
Charles Leclerc Ferrari Mugello
Charles Leclerc klettert in das Cockpit des Ferrari SF71H in Mugello.
Sebastian Vettel Ferrari Mugello
Sebastian Vettel am Steuer des Ferrari SF71H in Mugello.

Nach dem desaströsen Belgien-GP, bei dem beide Autos ausserhalb der Punkte landeten, gab sich Binotto noch störrisch. «Ich glaube, es ist falsch, für unsere aktuelle Lage das Wort Krise zu verwenden», so der 50-jährige Italiener.

Ferrari zittert vor dem doppelten Heimspiel

«Es ist natürlich ein schlechtes Resultat in einer schwierigen Saison, die wir durchmachen. Aber wir wussten, dass das kommt – wir haben es bei den Wintertests gesehen.» Die Scuderia Ferrari arbeite aber fieberhaft an Lösungen für die Schwächen des SF1000.

«Wir sitzen alle im selben Boot. Aber obwohl das Team sich mitten in einem Sturm befindet, sind wir sehr vereint. Es gibt keine Krise, keine Spannung – unsere Frustration muss in eine Reaktion, in Entschlossenheit umgewandelt werden.»

autodromo nazionale monza
Charles Leclerc (Ferrari) führt den Grossen Preis von Italien 2019 im Autodromo Nazionale Monza an. - dpa

Trotzdem sind die Aussichten ausgerechnet vor dem Heimspiel im Königlichen Park von Monza düster. Auf der Power-Strecke wird die fehlende Leistung des Ferrari-Triebwerks besonders auffällig sein. Und nur eine Woche später steht auf der hauseigenen Strecke in Mugello der 1000. Grand Prix in der Geschichte der Scuderia Ferrari an.

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