Die Diskussionen um die Legalität des neuen Lenkungs-Tricks bei Mercedes geht weiter. Das System entspricht dem Reglement – und könnte dennoch illegal sein.
Mercedes Lewis Hamilton Barcelona
Lewis Hamilton im Mercedes W11 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weiter herrscht keine Klarheit, ob der neue Technik-Trick von Mercedes legal ist.
  • Die Konkurrenz mutmasst, dass das System an den Parc-Fermé-Bestimmungen scheitern könnte.
  • Ein kleines Detail entscheidet nun über Legalität oder Illegalität der Erfindung.

Zwei Tage ist es her, seit Mercedes seinen neuen Lenkungs-Trick bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona enthüllte. Seither wird diskutiert und spekuliert – über die Funktionsweise, die Vorteile und natürlich die Legalität.

Bei den Silberpfeilen ist man sicher, auf der richtigen Seite des Gesetzes zu sein. Die Konkurrenz wartet ab, prüft die Regelbücher und sucht nach Antworten. Selbst die FIA konnte bisher nichts Illegales an der zweidimensionalen Lenkung feststellen.

Die Veränderungen an der Vorderradaufhängung von Lewis Hamiltons Mercedes im Detail. - Twitter/@SavlarSVK

Allerdings deutet Renault-Sportchef Alan Permane an, dass das System doch noch nicht ganz aus dem Schneider ist. «Ich bin mir sicher, sie haben es sich im Detail mit Nikolas Tombazis und der FIA angeschaut. Sie sind sich sicher, dass es legal ist, und ich stimme zu», so Permane.

Aber: «Es gibt vermutlich ein Parc-Fermé-Fragezeichen um die Sache. Ich vermute, dass die Detailfrage ist, ob es ein Lenksystem oder ein Aufhängungssystem ist. Die zwei sind im technischen Reglement unterschiedlich definiert – und hier liegt das Detail.»

Scheitert Mercedes an einem kleinen Detail?

Zur Erklärung: Die Parc-Fermé-Bestimmungen legen fest, welche Teile am Auto nach Verlassen der Box im Qualifying noch verändert werden dürfen. An der Aufhängung – hier ist das Reglement klar – darf ab diesem Zeitpunkt nichts mehr verändert werden. Die Lenkung ist natürlich ausgenommen, denn jede Bewegung am Lenkrad verändert am Lenksystem etwas.

Was sagen Sie zum Technik-Trick am neuen Mercedes?

Deshalb ist die Detailfrage nun, ob DAS – Dual-Axis Steering – als Aufhängungssystem oder als Lenksystem gilt. Bei Mercedes ist man selbstverständlich überzeugt, dass die Erfindung Teil der Lenkung ist. Ferrari hat indes bereits angekündigt, von der FIA eine Klarstellung einzuholen, unter welche Kategorie das System fällt.

Renndirektor Michael Masi will sich bis zu einer solchen Klarstellung nicht zur Erfindung von Mercedes äussern. «Wir diskutieren die technischen Elemente einzelner Teams nicht», so Masi. «Wenn wir von einem Team eine Anfrage erhalten, behandeln wir sie auf individueller Basis. Das ist alles, was ich dazu sagen werde.»

Lewis Hamilton Mercedes W11
Lewis Hamilton am Steuer des Mercedes W11 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Charles Leclerc Ferrari SF1000
Charles Leclerc am Steuer des Ferrari SF1000 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Max Verstappen Red Bull
Max Verstappen am Steuer des Red Bull RB16 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Carlos Sainz McLaren MCL35
Carlos Sainz am Steuer des McLaren MCL35 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Fernando Alonso
Esteban Ocon am Steuer des Renault R.S.20 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Daniil Kvyat AlphaTauri AT01
Daniil Kvyat am Steuer des AlphaTauri AT01 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Lance Stroll Racing Point
Lance Stroll am Steuer des Racing Point RP20 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Kimi Räikkönen Alfa Romeo
Kimi Räikkönen am Steuer des Alfa Romeo C39 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Kevin Magnussen Haas VF-20
Kevin Magnussen am Steuer des Haas F1 VF-20 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
George Russell Williams FW43
George Russell am Steuer des Williams FW43 bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
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