Porsche wegen Hersteller-Krise vor Rückzug aus der Langstrecken-WM
Das Werks-Engagement von Porsche in der Langstrecken-WM steht offenbar vor dem Aus: Die Krise beim deutschen Sportwagen-Hersteller hat Konsequenzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Porsche steht offenbar vor einem Rückzug aus der Langstrecken-WM.
- Der deutsche Hersteller steckt wirtschaftlich in der Krise und muss sparen.
- Trotz grosser Erfolge fällt das WEC-Programm wohl dem Rotstift zum Opfer.
Steht nach Lamborghini der nächste Hersteller in der Langstrecken-WM vor dem Aus? Einem Bericht von «Motorsport-Total.com» zufolge zieht Porsche bei seinem Werks-Einsatz in der WEC den Stecker. Schon am Saisonende soll das Projekt rund um den erfolgreichen Porsche 963 eingestampft werden.
Dabei holte der Hersteller im Vorjahr sogar noch den Fahrer-WM-Titel in der Langstrecken-WM. Einen Sieg beim unbestrittenen Saisonhighlight, den 24 Stunden von Le Mans, jagt man seit dem Prototypen-Comeback aber noch. Zuletzt gewann Ferrari den Langstrecken-Klassiker dreimal in Folge.

Nun soll das Engagement in der Langstrecken-WM beendet werden, wie es heisst. Anlass dafür ist offenbar die wirtschaftliche Krise beim deutschen Sportwagen-Hersteller. Dessen Verkaufszahlen bei seinen Serienmodellen erfordern ein Sparprogramm, einen Stellenabbau – und offenbar auch Motorsport-Einschnitte.
Porsche nur noch privat in der WEC?
Werks-Einsätze hat Porsche im Motorsport-Bereich nur in zwei Weltmeisterschaften: Neben der Langstrecken-WM ist der deutsche Hersteller auch in der Formel E am Start. Das Engagement in der Elektro-Rennserie sei aber durch die Kosten-Obergrenze deutlich günstiger. Und die Elektrifizierung passe auch besser zur Serien-Modellpalette.

Einen kleinen Lichtblick gibt es aber noch: Zumindest der Porsche-Einsatz in Nordamerika in der IMSA-Langstrecken-Serie soll fortgesetzt werden. Dort ist nicht nur Einsatzpartner Penske beheimatet, die Einsatzkosten sind auch geringer als in der Langstrecken-WM. Und weil dort keine LMH-Renner starten, sind LMDh-Autos wie der Porsche 963 im Vorteil.
Hypercar-Reglement – LMH oder LMDh?
Die Langstrecken-WM erlaubt zwei Arten von Autos – nach dem LMH- oder dem LMDh-Reglement aufgebaute Renner sind zugelassen.
Das LMH-Reglement ist für vollwertige Prototypen gedacht, mit eigens entwickeltem Chassis und Hybrid-Antrieb.
Im Gegensatz dazu basieren LMDh-Autos auf einem LMP2-Chassis. Das spart Kosten, bringt aber Nachteile mit sich.
Auf eine schnelle Runde sind die Autos praktisch gleichwertig; auf längere Distanzen haben die LMH-Renner aber Vorteile.
Zudem bleibt für 2026 eine Rest-Hoffnung auf einen privat eingesetzten Porsche in der WEC. In der laufenden Saison ist das Proton-Team mit dem Schweizer Neel Jani in der Langstrecken-WM mit dabei. Und für Le Mans könnte über die IMSA-Serie auch noch ein Werks-Porsche einen Startplatz ergattern.