WEC: Chinas Auto-Giganten visieren die 24 Stunden von Le Mans an
Das neue «goldene Zeitalter» der Langstrecken-WM lockt auch die grossen Player aus China an: Sowohl Geely als auch Chery sollen einen Einsatz in Le Mans planen.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei chinesische Auto-Giganten wollen die Langstrecken-WM erobern.
- Geely stellt sein Motorsport-Engagement neu auf – mit der WEC im Fokus.
- Chery verfolgt einen Fünf-Jahres-Plan, 2030 will man in Le Mans dabei sein.
Gehen schon bald zwei chinesische Auto-Giganten bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start? Die «goldene Ära» der Hypercars lockt offenbar gleich zwei grosse Namen aus Chinas Auto-Branche an den Circuit de la Sarthe. Sowohl Chery als auch Geely befassen sich offen mit einem Einsatz beim Langstrecken-Klassiker und in der dazugehörigen WEC.
Das Timing könnte kaum besser sein – schliesslich zog Porsche vor Kurzem überraschend sein WEC-Team zurück. Diese Lücke wird in den kommenden Jahren zwar gut gefüllt: Mit der Hyundai-Tochter Genesis steigt schon 2026 ein neuer Hersteller in die WEC ein. 2027 kommen mit McLaren und Ford zwei weitere grosse Namen hinzu.

Aber ein chinesischer Hersteller fehlt auf der WEC-Bühne bislang noch. Geely ist im internationalen Motorsport zwar bereits vertreten. Die Lynk&Co-Renner auf der Tourenwagen-World-Tour sind aber eher ein Fall für echte Kenner. Breitenwirksame Einsätze wie in der WEC fehlen bislang.
Chery will binnen fünf Jahren nach Le Mans
Das soll sich schon 2030 ändern – zumindest nach der offiziellen Roadmap von Chery: Der Staats-Konzern, viertgrösster Auto-Hersteller in China, will seine Premium-Marke EXEED in die WEC bringen. Dafür sollen neben einem Hypercar-Projekt auch eine nationale Rennserie in China und sogar eine neue Rennstrecke in Wuhu entstehen.

Parallel dazu sollen die Fahrzeuge der Marke EXEED in den kommenden Jahren auch den europäischen Markt erreichen. 2030 soll das chinesische Team dann erstmals in der Langstrecken-WM an den Start gehen. Details zum Konzept – ob LMH-Renner oder LMDh-Prototyp – gibt es noch keine.
Geely richtet Motorsport-Engagement neu aus
Weniger konkret, dafür in seinen Grundfesten greifbarer ist der Le-Mans-Plan von Chery-Konkurrent Geely: Der Hersteller zieht seine Sport-Speerspitze Lynk & Co aus dem Tourenwagen-Sport zurück. Das TCR-World-Tour-Engagement wird künftig unter dem Banner von Geely selbst präsentiert.

Lynk & Co soll sich unterdessen auf den Rally-Sport und die Langstrecken-Szene verlegen. In der WRC greift 2027 ein neues Reglement, das für Hersteller attraktiver ist als das bisherige. Und auf der Langstrecke könnte es neben einem Hypercar-Projekt auch einen GT3-Renner geben. Hier hüllt man sich aber noch in Schweigen.












