Mercedes – Antonellis Podest-Premiere: «Ich war extrem gestresst!»
Als drittjüngster Fahrer in der Formel-1-Geschichte steht Kimi Antonelli in Kanada auf dem Podest. Das nimmt Druck von ihm – und von Mercedes.

Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes-Jungstar Kimi Antonelli gibt in Kanada seine Podest-Premiere.
- Der 18-Jährige hält unter anderem WM-Leader Oscar Piastri in Schach.
- Teamchef Toto Wolff freut sich für den Italiener – und ist erleichtert.
Nur Max Verstappen und Lance Stroll waren bei ihrem ersten Podestplatz in der Formel 1 jünger: Kimi Antonelli schnappt sich am Sonntag in Kanada sein erstes Podium in der Königsklasse des Motorsports. Für Mercedes macht der Italiener damit den Sieg seines Teamkollegen George Russell perfekt.
Und die erste Trophäe seiner jungen Grand-Prix-Karriere war nicht etwa geschenkt: Antonelli musste sich in der Schlussphase gegen die beiden – durchweg schnelleren – McLaren-Piloten verteidigen. Und das, nachdem er WM-Leader Oscar Piastri beim Start in Kurve zwei abgezockt hatte.

Dass ihn das Papaya-Duo in der Schlussphase unter Druck setzte, steckte Antonelli dann sauber weg. «Ich war einfach nur am Hoffen, dass das Rennen bald vorbei ist», gibt der 18-Jährige nach dem Rennen zu. «Ich habe auf den Bildschirmen gezählt, wie viele Runden es noch sind. Das war sehr stressig», so Antonelli.
Stressige Schlussphase im Cockpit des Mercedes
Dabei spielte er sogar noch taktische Spielchen im Dreikampf mit den McLaren. «Sie waren mit DRS nebeneinander hinter mir. Ich konnte zuerst nicht erkennen, wer aussen ist und wer innen. Da war ich mir nicht sicher, wem von den beiden ich jetzt Windschatten geben soll», blickt Antonelli zurück.
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Letztlich erspart ihm Lando Norris mit seinem Auffahrunfall gegen Piastri eine knifflige Schlussphase. «Nachdem das vorbei war, konnte ich endlich durchatmen», so der 18-jährige Italiener. «Die letzten drei Runden hinter dem Safety-Car habe ich genossen. Denn davor war ich wirklich extrem gestresst», gibt er zu.
«Jetzt hat er das Podium geholt – Haken dran»
Die Podest-Premiere nimmt dem schon lange als Wunderkind gehandelten Italiener den Druck von den Schultern. Und auch bei Mercedes atmet man auf. Denn die Erwartungen an den Jungstar waren riesig. Schliesslich übernahm er bei den Silberpfeilen das Cockpit von Rekordweltmeister Lewis Hamilton.

«Er hat sein erstes Podium in einer Saison, die so schwierig ist. Das Auto ist nicht einfach zu fahren, die Reifen schwer zu verstehen, und jetzt hat er das Podium geholt. Haken dran», lobt Teamchef Toto Wolff, der grosse Förderer des Silberpfeil-Juwels. «Das hier ist die Formel 1, das ist viel schwieriger als alles, was er bisher gemacht hat.»