Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone lässt mit einer bizarren Behauptung aufhorchen: Lewis Hamilton sei nämlich gar nicht siebenfacher Weltmeister.
Lewis Hamilton Formel 1
Lewis Hamilton ist der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Formel 1. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bernie Ecclestone (92) spricht Lewis Hamilton (38) einen seiner WM-Titel ab.
  • Die Weltmeisterschaft 2008 hätte an einen anderen Fahrer gehen müssen.
  • Ecclestone gibt sich für den «Betrug» aber selbst die Schuld.
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Vor dem Start in seine 17. Formel-1-Saison hat Lewis Hamilton (38) praktisch alle Rekorde in der Königsklasse gebrochen. Die meisten Siege, die meisten Pole-Positions, die meisten Podestplätze – in jeder Kategorie ist der Brite ganz oben.

Wer ist der grösste Formel-1-Fahrer aller Zeiten?

Und seit dem Türkei-GP 2020 teilt sich Hamilton auch den Titel als Rekord-Weltmeister mit Michael Schumacher. Beide haben sieben WM-Titel in der Formel 1 geholt. Hamilton könnte den Deutschen in dieser Saison sogar übertreffen.

Ist Lewis Hamilton «nur» sechsfacher Weltmeister?

Aber der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone spricht Hamilton den Rang als Rekord-Champion ab. Gegenüber «F1-Insider» wirft der 92-Jährige dem Mercedes-Star nämlich vor, einen Titel gar nicht verdient zu haben.

Lewis Hamilton Formel 1
Lewis Hamilton mit dem WM-Pokal der Formel 1 im Jahr 2008. - Keystone

Konkret geht es Ecclestone um die Weltmeisterschaft 2008 – die erste WM-Krone von Hamilton. In einem dramatischen Finish krönte sich der damalige McLaren-Pilot in Brasilien im Duell mit Ferrari-Fahrer Felipe Massa zum Champion.

Ein Schlüsselmoment: Der Singapur-GP, bei dem eine Safety-Car-Phase wegen des Unfalls von Nelson Piquet jr. das Rennen von Massa ruinierte. Der Brasilianer blieb punktelos, Hamilton wurde Dritter – doch das Rennen hätte nicht zählen dürfen, so Ecclestone.

Formel 1 2008 Singapur
Der Unfall von Nelson Piquet in Singapur 2008 war Absicht – und ging als «Crashgate» in die Geschichte der Formel 1 ein. - Keystone

Der Grund dafür ist F1-Fans als «Crashgate» in Erinnerung. Piquet war von Renault zum Unfall aufgefordert worden, um Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen. Laut Ecclestone hätten er und FIA-Boss Max Mosley damals einen schweren Fehler begangen.

Ecclestone bereut Reaktion auf Crashgate

«Wir hatten genug Informationen, um den Vorfall zu untersuchen. Gemäss den Statuten hätten wir das Rennen aus der Wertung nehmen müssen», so Ecclestone. «Aber wir haben entschieden, nichts zu tun, um den Sport vor einem Riesenskandal zu schützen.»

Formel 1 Ecclestone Mosley
Der damalige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und der damalige FIA-Präsident Max Mosley im Jahr 2009. - Keystone

Hätte die F1-Führung damals gehandelt, wäre das Rennen gestrichen worden. «Dann wäre Felipe Massa Weltmeister gewesen, nicht Lewis Hamilton. Es tut mir heute noch leid für Massa», gibt Ecclestone zu.

Der Brasilianer sei das unschuldige Opfer eines Betrugs geworden. «Er hat sein Heimrennen gewonnen, alles richtig gemacht – und wurde um den Titel betrogen. Heute würde ich das anders handhaben. Deshalb ist Schumacher für mich der einzige Rekord-Weltmeister.»

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