Formel 1: Teams sagen einstimmig «Nein» zu Pirellis 2020er-Reifen

Es ist eine Premiere in der Formel 1: Alle zehn Teams lehnen einstimmig die für 2020 geplanten Reifen von Pirelli ab. Man bleibt bei den bekannten Pneus.

Pirelli
Reifen des Mailänder Unternehmens Pirelli. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel 1 wird in der kommenden Saison auf die Pirelli-Reifen des Jahres 2019 setzen.
  • Die Teams sprachen sich einstimmig gegen den geplanten 2020er-Gummi aus.
  • Nach der kommenden Saison stellt die Königsklasse von 13-Zoll-Rädern auf 18-Zöller um.

Einstimmigkeit unter den Teams der Formel 1 ist in etwa so selten wie Regen in der Wüste von Abu Dhabi. Und doch ist beides innerhalb der letzten Woche aufgetreten. Zunächst fiel das Finale des Formel-2-Tests in Yas Marina letzten Freitag buchstäblich ins Wasser. Und am Dienstag waren sich die Formel-1-Teams über die neuen Pirelli-Reifen einig.

Per einstimmigem Teambeschluss wurden die für 2020 geplanten neuen Gummis abgelehnt. Auch in der kommenden Saison werden daher die bereits bekannten Reifen zum Einsatz kommen. Der zweitägige Test nach dem Saisonfinale versetzte der neuen Reifenkonstruktion den finalen Stoss. Danach waren sich die Teams einig: Der neue Gummi erfüllt die Anforderungen nicht.

Die Wünsche der Formel 1 wurden nicht erfüllt

Pirellis neue Konstruktion sollte gleich mehrere Probleme lösen, die die Formel 1 mit dem 2019er-Reifen hatte. Der Reifenabbau sollte insbesondere bei den Mischungen C1 und C2 – die härtesten der fünf Reifentypen – verringert werden. Auch das recht schmale Temperaturfenster, in welchem die Reifen wie vorgesehen arbeiten, sollte wachsen. Und die Überhitzung in den Luftverwirbelungen des Vordermannes sollte reduziert werden.

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Ein Pirelli-Ingenieur nimmt Proben eines benutzten Reifens. - dpa

Aber der erste Trainingseinsatz in Austin sorgte bei Fahrern und Ingenieuren für Ernüchterung. Pirelli schob das auf die niedrigen Temperaturen vor dem Freitagstraining. Man setzte grosse Hoffnungen in die Testfahrten in Abu Dhabi nach dem letzten Saisonrennen. Aber dort bestätigten sich die Eindrücke aus Austin, sehr zum Leidwesen von Pirelli.

Ein Ferrari-Ingenieur betonte gegenüber «Autosport», Pirelli habe «Holzreifen» geliefert. Die neue Reifenmischung liefere zu wenig Grip in schnellen Kurven. Zudem sei der Reifenverschleiss nicht niedrig genug, um den Gripverlust zu rechtfertigen.

Damit steht fest, dass die Formel 1 in der letzten Saison der 13-Zoll-Felgen auf bekannte Reifen setzt. Ab 2021 stellt die Königsklasse auf 18-Zoll-Räder um. George Russell testete die neuen Reifen in den letzten Tagen in Abu Dhabi. Der Williams-Stammfahrer sass dabei am Steuer des Weltmeister-Mercedes W10.

Formel 1 Mercedes
Mit George Russell am Steuer testete Mercedes in Abu Dhabi die Reifen, die die Formel 1 ab 2021 einsetzen wird. - Mercedes AMG F1

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