Formel 1: Steht Frauen-Nachwuchsserie W Series schon vor dem Aus?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Singapur,

Die W Series sollte eigentlich die nächste Frau in die Formel 1 bringen. Doch nach drei Saisons droht der Frauen-Rennserie die Pleite und das vorzeitige Aus.

W Series Formel 1
Jamie Chadwick, Siegerin Alice Powell, und Beitske Visser auf dem W-Series-Podest im Rahmen des Ungarn-GP der Formel 1. - W Series

Das Wichtigste in Kürze

  • Die W Series ist eine Formel-Rennserie, in der nur Frauen antreten dürfen.
  • Das Ziel war es, einer Rennfahrerin den Sprung in die Formel 1 zu ermöglichen.
  • Nun droht der Frauen-Meisterschaft nach nur drei Saisons die Pleite.

Die Ambitionen waren gross, als die W Series im Jahr 2019 in ihre erste Rennsaison startete: Man hatte sich zum Ziel gesetzt, nach langem Warten wieder eine Frau in die Formel 1 zu bringen. Die bisher letzte F1-Pilotin war Giovanna Amati im Jahr 1992.

Sehen wir bald eine Frau in der Formel 1?

Im ersten Jahr der Frauen-Rennserie sicherte sich die britische Nachwuchshoffnung Jamie Chadwick den Titel. 2020 pausierte die Rennserie wegen der Corona-Pandemie. Im Vorjahr verteidigte Chadwick ihren Titel, und 2022 steuert sie auf ihre dritte Meisterkrone zu.

W-Series-Meisterin weit weg von der Formel 1

Der Formel 1 ist sie nicht nähergekommen – im Gegenteil: Die 24-Jährige ist im besten Fall zwei bis drei Jahre von einem F1-Cockpit entfernt. Mit Lance Stroll, Mick Schumacher, Zhou Guanyu, Lando Norris udn Yuki Tsunoda sind fünf aktuelle Stammfahrer sogar jünger als sie.

Und nun folgt für die Frauen-Rennserie der nächste herbe Schlag: Wie der englische «Telegraph» berichtet, droht der W Series ein vorzeitiges Saisonende – und vielleicht sogar die Pleite. Denn die Rennserie hat Schulden in Millionenhöhe.

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Die W Series im Rahmen des Ungarn-GP der Formel 1. - W Series

Knapp acht Millionen Franken sollen die Verbindlichkeiten betragen. Rechnungen bei Dienstleistern – etwa für Übertragungen oder Hospitality – sind Monate später noch immer unbeglichen. Die Einsätze in Austin und Mexico City sind mehr als fraglich.

Formel-1-Boss Domenicali äussert Kritik

Serien-Gründerin Catherine Bond Muir zeigt sich kämpferisch: «Wir führen viele Gespräche, ich bin sehr optimistisch. Wir mussten schon vom ersten Tag an kämpfen. Es war immer schwierig, aber wir sind Kämpfer», wird die Britin im «Telegraph» zitiert.

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Catherine Bond Muir (li.) gründete die W Series, um eine Frau in die Formel 1 zu bringen. - W Series

Erst vor kurzem hatte F1-Boss Stefano Domenicali die Frauen-Rennserie kritisiert. Es sei unwahrscheinlich, dass in den nächsten fünf Jahren eine Frau den Sprung in die Formel 1 schaffe. Deshalb müsse man auch das W-Series-Modell überdenken, so Domenicali.

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