Ex-Teamchef: Lewis Hamilton bei Ferrari wie einst Sebastian Vettel?
Lewis Hamilton bemüht sich nach einer verpatzten Saison um Verbesserungen bei Ferrari. Ein Ex-Teamchef warnt: Das versuchte auch Sebastian Vettel – erfolglos.

Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton hat bei Ferrari zahlreiche Verbesserungsvorschläge deponiert.
- Ex-Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene sieht das allerdings kritisch.
- Er zieht eine Parallele zu Sebastian Vettel – der Deutsche scheiterte bei Ferrari ähnlich.
Seine erste Saison bei Ferrari wird Lewis Hamilton schnellstmöglich vergessen wollen. Der Brite blieb erstmals in seiner seit 2007 andauernden Formel-1-Karriere ohne Grand-Prix-Podest. In der Gesamtwertung war er gegen seinen Teamkollegen Charles Leclerc um fast 100 Punkte unterlegen.
Für den Winter hat der 40-Jährige bereits angekündigt, sein Handy vorerst nicht mehr in die Hand zu nehmen. Er wolle abschalten und Distanz zu einer Seuchensaison gewinnen. Und dann mit Ferrari im kommenden Jahr um den WM-Titel kämpfen. Dafür lieferte der Brite bei seinem neuen Arbeitgeber auch zahlreiche gute Ideen ab.

Nach dem Grossbritannien-GP hatte Lewis Hamilton erklärt, dass er ganze Listen mit Vorschlägen nach Maranello geschickt habe. «Ich habe Dokumente geschickt, wie ich es das ganze Jahr über getan habe. Nach den ersten Rennen habe ich ein ganzes Dokument für das Team erstellt. Nun habe ich während dieser Pause zwei weitere Dokumente eingeschickt.»
Macht Lewis Hamilton den Vettel-Fehler?
Früchte scheint das bei Ferrari zumindest bislang nicht getragen zu haben. Und Ex-Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sieht eine unschöne Parallele zwischen Hamilton und einem seiner Vorgänger. «Sebastian Vettel hat auch solche Dossiers verschickt», erinnert sich der Ex-Scuderia-Boss bei «Sky Sports».

«Er hat alles aufgeschrieben, alles erklärt und verteilt», so der Italiener, der die Scuderia zwischen 2014 und 2019 leitete. Allerdings seien diese Dossiers für die Ferrari-Organisation «so gut wie nutzlos» gewesen. Der Deutsche habe in Bereiche eingreifen wollen, die er nicht verstanden habe.
«Wenn Fahrer Ingenieur spielen, ist es vorbei»
«Ich möchte nichts Schlechtes über Sebastian sagen», so Arrivabene über den vierfachen Weltmeister. «Aber jeder sollte sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Wenn ein Fahrer anfängt, Ingenieur zu spielen, ist es vorbei. Dann ist es wirklich vorbei», warnt er – auch im Hinblick auf Lewis Hamilton.

«Die Fahrer verbringen zwei, drei Tage im Simulator und bekommen einen allgemeinen Eindruck. Aber der Teufel steckt im Detail», so Arrivabene. «Nur, wenn das Auto auf der Strecke ist, muss der Fahrer relevantes Feedback geben. Nur dann können die Ingenieure gezielte Verbesserungen vornehmen – insbesondere, wenn Potenzial vorhanden ist.»
















