Coulthard: Lewis Hamilton bei Ferrari «schwer mitanzusehen»
Die Ferrari-Karriere von Lewis Hamilton kommt nur schleppend in die Gänge. Ex-Formel-1-Star David Coulthard leidet mit dem Rekordweltmeister mit.

Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton wartet bei Ferrari noch auf sein erstes Grand-Prix-Podest.
- Der Brite stand in der ersten Saisonhälfte im Schatten von Teamkollege Charles Leclerc.
- Zwei Ex-Formel-1-Stars leiden mit dem Rekordweltmeister mit.
Die erste Saison von Lewis Hamilton bei Ferrari gestaltet sich unerwartet schwierig. Bei Saison-Halbzeit wartet der Brite immer noch auf seinen ersten «echten» Podestplatz in Rot. Die Highlights des Rekordweltmeisters waren ein Sprint-Sieg in China und ein Sprint-Podest in Miami.
Aufgefallen ist Hamilton in der ersten Saisonhälfte häufiger mit teaminternen Schwierigkeiten. Mehr als einmal krachte es am Funk zwischen dem Briten und seinem Renn-Ingenieur. Und Teamkollege Charles Leclerc liegt mit vier Podestplätzen auch in der Gesamtwertung vor dem Briten.
David Coulthard: «Es ist schwer mitanzusehen»
Dass sich Lewis Hamilton nach zwölf Jahren bei Mercedes mit der Umstellung schwertut, ist offensichtlich. Das sieht auch Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard so. Der Schotte – mit Williams und McLaren 13-facher Grand-Prix-Sieger – leidet mit Hamilton mit: «Ausser China und Silverstone fällt es schwer, Lewis bei Ferrari mitanzusehen», sagt er zur F1-Website.

Hamilton liege im Ferrari-internen Vergleich spürbar hinter Leclerc zurück. «Er sieht einfach nicht so schnell aus wie Charles», so die Bilanz des Ex-McLaren-Stars. «In Silverstone hatte er die Situation ein wenig mehr im Griff. Aber ob das nur daran lag, dass ihm Silverstone liegt, muss man erst noch sehen.»
Jenson Button: «Man erwartet Lewis Hamilton auf Augenhöhe»
Hamiltons Ex-Teamkollege Jenson Button sieht die Situation des Rekordweltmeisters ähnlich. «Man erwartet eigentlich immer, dass Lewis Hamilton vorne mitfährt. Man rechnet damit, dass er mit seinem Teamkollegen auf Augenhöhe ist», so der Weltmeister von 2009. Bei Ferrari sehe man aktuell aber das umgekehrte Bild.

Dass die Umstellung auch für einen Rekordweltmeister nicht einfach ist, sei aber logisch. «Ein Team-Wechsel ist immer schwierig», zeigt sich Button verständnisvoll. «Besonders, wenn es kein britisches Team ist.» Seit seinen Kart-Jahren war Hamilton nämlich stets in Teams mit England als Hauptstandort tätig.
Leclerc hat ein Jahrzehnt Ferrari-Vorsprung
Das Leben bei Ferrari sei da ganz anders, ist Button überzeugt. «Es ist ein italienisches Team, das hat er noch nie erlebt», meint der Ex-Weltmeister. «Obendrein spricht sein Teamkollege die Sprache und ist enorm in das Team eingebettet.» Leclerc fährt seit 2018 für Ferrari und zählt seit einem Jahrzehnt zum Nachwuchs-Programm der Scuderia.

All das mache Hamilton das Leben in Maranello zusätzlich schwer, so Button. «Aber wenn jemand in diesem Auto, in diesem Team, konkurrenzfähig sein kann, dann Lewis. Es ist nur eine Frage der Zeit», glaubt der Brite. «Aber ich bin mir sicher, dass es frustrierend ist, nicht das Maximum herausholen zu können.»