An der kommenden Weltmeisterschaft im Turnen erhalten Schiedsrichter Unterstützung. Mit der 3D-Laser-Technik sollen Figuren besser erfasst und bewertet werden.
Eine Aufnahme vom 3D-Laser-Programm von Fujitsu.
Eine Aufnahme vom 3D-Laser-Programm von Fujitsu. - Youtube
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Turn-WM 2019 in Stuttgart (D) kommen 3D-Laser zum Einsatz.
  • Mit ihnen können plastische Bilder erstellt werden, die bei der Beurteilung helfen sollen.

Die von einem japanischen Konzern Fujitsu entwickelte 3D-Laser-Technik zur Bewertung von Turn-Übungen wird bei den Weltmeisterschaften vom 4. bis 13. Oktober 2019 in Stuttgart (D) zum Einsatz kommen. Das teilte der Weltturnverband FIG heute Dienstag mit. Das System soll in der am Wochenende in Cottbus startenden Weltcup-Serie nochmals getestet werden und später sowohl im Gerätturnen und der Rhythmischen Sportgymnastik zu Einsatz kommen.

Es gehe beim Einsatz der modernen Technologie um mehr Fairness und Gerechtigkeit für die Athleten, hatte Morinari Watanabe, der japanische Präsident des Weltverbandes, zuvor angekündigt. Bei der neuen Technologie wird mit Hilfe von drei Kameras eine Übung in Tausende Einzelbilder zerlegt. Die Folge ist ein plastisches, dreidimensionales Bild einer Übung. Jeder Winkel, jede noch so geringfügige Abweichung von einer Norm, wird exakt berechnet. So soll der Ausgangswert – der Schwierigkeitsgrad einer Übung – künftig technisch bestimmt werden können.

Fujitsu stellt seine 3D-Laser-Technik für die Turn WM vor.

Teure Unterstützung für Schiedsrichter

Die Zusammenarbeit des Weltverbandes mit dem Konzern Fuji begann im Vorjahr mit dem Ziel, ein System zur Unterstützung von Kampfrichtern zu implementieren. Bei der Turn-WM 2017 in Montreal waren zahlreiche Wettbewerbsdaten erfasst worden, bei der diesjährigen WM in Doha wurde intern eine technische Überprüfung des Systems durchgeführt.

Es ist momentan nicht vorgesehen, Referees komplett durch Computer zu ersetzen. Im ersten Schritt soll die Technologie genutzt werden, um besser auf Einsprüche reagieren zu können. Kritik gibt es, weil die Technik sehr teuer ist und damit im Breitensport nicht finanzierbar scheint.

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