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YB-Fan nach Basel-Spiel brutal zusammengeschlagen

Pascal Moser
Pascal Moser

Bern,

Rund ein Dutzend Jugendliche gehen nach dem Spiel am Mittwoch im Joggeli auf einen YB-Fan los und verprügeln ihn. Auf eine Anzeige verzichtet er – aus Gründen.

YB
Nach dem Spiel zwischen Basel und YB im Joggeli ereignete sich ein tätlicher Angriff auf YB-Fan Eric. - keystone / Instagram/@ericaner

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Spiel zwischen Basel und YB endet für einen Berner Fan blutig.
  • Auf dem Weg zum Auto wird er von einer Gruppe brutal verprügelt.
  • Dass er danach nicht zur Polizei geht, hat einen Grund.

Mit 1:4 muss sich YB am Mittwoch dem FC Basel geschlagen geben. Für Schlagzeilen sorgt dabei primär der krasse Fehler des Video-Schiris, der ein Offside von Xherdan Shaqiri übersieht. Aus der Szene entstehen ein Penalty und die Rote Karte gegen Edimilson.

Brutale Attacke nach Spiel von YB

So schmerzhaft die Niederlage an sich ist, wird es für YB-Fan Eric noch viel schlimmer. Wie er auf Instagram in einem offenen Brief an alle Fussballfans schreibt, wurde er nach der Partie Opfer einer Gewaltattacke.

Hast du schon Gewalt bei Fussballspielen erlebt?

Nach Schlusspfiff begibt er sich gemeinsam mit seinem Kollegen in Richtung Auto, das rund 200 Meter vom Stadion entfernt steht. Doch bis dahin kommen sie vorerst nicht: Eine Gruppe von 10 bis 15 Jugendlichen fängt die beiden Männer ab.

Während sein Begleiter flüchten kann, erwischt es den Berner Influencer schwer, wie er im Brief schildert. «Ich wurde grundlos brutal zusammengeschlagen. Sie nahmen mir meine Jacke, meinen Schal – und auch mein Goldschmuck ist weg.»

«Was soll ich tun?»

Der 38-Jährige zeigt Bilder, wie er blutverschmiert die Heimreise antreten muss. «Ich frage mich: Warum musste mir das passieren? Ich bin jemand, der jegliche Gewalt ablehnt. Ich Liebe den Fussball, aber nicht den Hass, nicht die Gewalt

Obwohl ihm viele raten, bei der Polizei Anzeige zu erstatten, verzichtet Eric darauf. Der Grund ist ein trauriger: «Ich habe Angst, dass man mir dort nur Vorwürfe macht oder mich gar selbst verdächtigt. Es wäre nicht das erste Mal, dass mein Name in den Dreck gezogen wird. Obwohl ich nichts Falsches getan habe.»

Der YB-Fan sucht bei seinen über 3000 Followern auf Instagram Rat: «Was soll ich eurer Meinung nach tun?» Er wolle einfach nur, dass alle sicher ins Stadion gehen können – und sicher wieder nach Hause kommen. «Ohne Angst. Ohne Gewalt

In den Kommentaren unter dem Beitrag ist man sich einig: Eric sollte Anzeige erstatten.

«Es ging alles sehr schnell

Doch das will er, wenn möglich verhindern, wie Eric gegenüber Nau.ch sagt. «Ich bin eine Person, die lieber den direkten Dialog sucht, anstatt den bürokratischen Weg einzuschlagen.»

Der leidenschaftliche Fussball-Fan hat starke Schmerzen. «Ich kann meinen Arm nicht hochheben und meine rechte Seite ist noch immer etwas gelähmt. Ich gehe heute noch ins Spital.»

Falls er am Montag wegen seiner Verletzungen nicht arbeiten könne, werde er wohl doch noch Anzeige erstatten müssen.

Eric YB
Eric ist grosser Fan von YB. - Instagram/@ericaner

Die üble Szene beschreibt Eric wie folgt: «Es ging alles sehr schnell, es dauerte höchstens 30 Sekunden. Sie haben auf mich eingetreten und schrien: ‹Gib deinen Schal her!›». Er sei heute noch geschockt von der Attacke.

«Das sollte niemandem passieren»

Es sei das erste Mal, dass er solche Gewalt bei einem Fussballspiel erlebt habe. «Einmal hatte ich ein falsches Ticket und bin im Xamax-Block gelandet. Nachdem ich ein Bier über den Kopf geschüttet bekommen hatte, begleitete man mich in den richtigen Sektor. Aber so krass wie in Basel habe ich es noch nie erlebt.»

Eric hofft, dass die Vereine auf ihn zukommen und mögliche Lösungen anbieten. «Es kann nicht sein, dass ich mit einem Klub-Schal so attackiert werde. Das sollte niemandem passieren.»

YB und FCB haben Kenntnis vom Vorfall

YB schreibt auf Anfrage von Nau.ch: «Wir verurteilen jede Form von Gewalt aufs Schärfste. Wir haben Kenntnis genommen von den Schilderungen des Opfers und werden mit ihm Kontakt aufnehmen.»

Auch der FC Basel ist via Social Media auf den Fall aufmerksam geworden. «Wie schon mehrfach betont, verurteilt der FCB jegliche Art von Gewalt aufs Schärfste und solche Situationen tun dem Club für betroffene Personen sehr leid», heisst es.

Weiter schreiben die Bebbi: «Aber auf Vorfälle, die sich (weit) ausserhalb des Stadions ereignen, hat der FCB absolut keinen Einfluss und kann sich deshalb auch nicht weiter dazu äussern.»

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